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Sie sind hier: FRIAS Fellows Fellows 2023/24 Prof. Dr. Walter Ch. Zimmerli

Prof. Dr. Walter Ch. Zimmerli

(c) BTU Cottbus-Senftenberg
Humboldt-Universität zu Berlin
Philosophie

Mai - Juli 2022
External Senior Fellow (FELSA)

Raum 02 013

CV

Walther Ch. Zimmerli, Philosoph, geboren 06.05.1945 in Zürich, Honorarprofessor Mind and Technology an der Humboldt-Universität zu Berlin, studierte nach einem Aufenthalt am Yale-College (New Haven, Conn.) Philosophie, Germanistik, Anglistik und verschiedene Interessenfächer an den Universitäten Göttingen und Zürich, wo er 1971 zum Dr. phil. promovierte und sich 1978 für das Fach Philosophie habilitierte. Zwischen 1978 und 1999 hatte er Lehrstühle für Philosophie an der TU Braunschweig, der Universität Bamberg (in Deputatsteilung mit der Universität Erlangen-Nürnberg) sowie an der Universität Marburg inne. Von 1999 bis 2002 war er Präsident der Private Universität Witten Herdecke gGmbH, von 2002 bis 2007 Mitglied des Topmanagements der Volkswagen AG und Gründungspräsident der AutoUni sowie Mitglied der Geschäftsführung der Volkswagen Coaching GmbH. Von 2007 bis 2013 amtierte er als Präsident der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus. Der Träger des Humboldt South Africa Research Award, Ehrendoktor der Universität Stellenbosch und Honorarprofessor der TU Braunschweig war von 2013 bis 2016 Friedrich Stiftungsprofessor an der Graduate School der Humboldt-Universität zu Berlin, wo er 2016 zum Honorarprofessor ernannt wurde. 2017/18 forschte er als EURIAS Senior Fellow am Collegium Helveticum von Universität, ETH und ZHdK in Zürich, 2019 als Visiting Fellow am IWM Wien und von 2020 bis 2022 als DSI-Fellow an der Digital Society Initiative der Universität Zürich.

Publikationen (Auswahl)

  • 2018 a, Kant ‘Behind our Backs?’. Time and (Time-)Consciousness – Today, in: A. Falduto/H.F. Klemme (eds.), Kant and his Critics, Georg Olms: Hildesheim etc., 260-273.

  • 2018 b, Technologisierung und Pluralisierung – ein Januskopf?, in: V. Friedrich (ed.), Technik denken. Philosophische Annäherungen, Steiner-Verlag: Stuttgart, 21-30.

  • 2020, Deus Malignus. The Digital Rehabilitation of Deception, in: B.P. Goecke/A. Rosenthal-von der Puetten (eds.), Artificial Intelligence. Reflections in Philosophy, Theology, and Social Sciences, Brill-Mentis: Paderborn., 15-35.

  • 2021a, Künstliche Intelligenz und postanaloges Menschsein. Entstehung, Entwicklung und Wirkung eines realen Mythos, in: A. Strasser/W. Sohst/R Stapelfeldt/K. Stepec (eds.), Künstliche Intelligenz- Die grosse Verheissung, Xenomoi: Berlin, 193-219.

  • 2021b, Analog oder digital? Philosophieren nach dem Ende der Philosophie, in: U. Hauck-Thum/J. Noller (eds.), Was ist Digitalität? Digitalitätsforschung vol. 1, Metzler: Stuttgart, 9-33.

FRIAS Projekt

Digitalisierung – ein auch antikantianisches Experiment?

Eine notwendige Bedingung dafür, sich philosophisch mit der Digitalisierung auseinanderzusetzen, besteht in einer gründlichen Analyse der Auswirkungen, die diese auf Kernbestände des abendländischen geistigen Selbstverständnisses hat. Dabei geht es um die Aufdeckung der philosophischen Selbstverständlichkeiten, die hinter dem Rücken der agierenden Subjekte diese nahezu ohne deren Wissen beeinflussen, also um deren implizite Philosophie. Die Frage ist nun, ob und inwieweit die Digitalisierung diese implizite Philosophie beeinflusst, verändert oder im Extremfall hin Gestalt eines umfassenden Denkexperiments sogar ausser Kraft gesetzt hat. Mit Elementen des impliziten Platonismus und des impliziten Cartesianismus habe ich mich bezüglich dieser Frage in früheren Arbeiten befasst. In dem vorliegenden Projekt soll es darum gehen, ob die Digitalisierung auch ein anti-kantianisches Experiment dieser Art darstellt. Dabei wird es, den vier Fragestellungen Kants folgend, um eine Reflexion des Verhältnisses von transzendentaler und empirischer Denkweise in Hinblick auf den impliziten Kantianismus in epistemologischer, ethischer und ästhetischer Hinsicht gehen. Ob sich daraus auch anthropologische Konsequenzen ergeben können, wird dabei zu klären sein.