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Dr. Robert Spindler

Anglistik und Germanistik

External Junior Fellow (FWF Erwin Schrödinger Fellowship)
Juni 2023 - Dezember 2024

CV

Robert Spindler studierte Anglistik und Amerikanistik in Innsbruck (Dr. phil. 2016) und Germanistik in München (MA 2022) und war langjähriger Mitarbeiter am Institut für Amerikastudien der Universität Innsbruck. Er hatte Lehraufträge an der Universität Innsbruck, der Freien Universität Bozen und der Fachhochschule Salzburg inne und ist Autor zahlreicher Publikationen in deutscher und englischer Sprache. 2021 war Fulbright Stipendiat an der Harvard University (USA) sowie 2023 Erwin Schrödinger Fellow an der University of Oxford (UK).

Publikationen (Auswahl)

  • Corsairs, Captives, Converts in Early Modernity: Narrating Barbary Captivity in German-Speaking Europe and the World, 1558–1807. Würzburg: Königshausen & Neumann, 2020.
  • "Benevolent Masters, Despicable Renegados: Relativizing Portrayals of Muslims in British Barbary Captivity Narratives, 1595 – 1739." Anglistik: International Journal of English Studies 30.3 (2019): 141-156.
  • "The Robinsonade as a Literary Avatar of Early Nineteenth-Century Barbary Captivity Narration." Mediterranean Slavery and World Literature: Captivity Genres from Cervantes to Rousseau. Ed. Mario Klarer. London: Routledge, 2020. 175-194.
  • "An Early Schelmenroman: The Picaresque Elements in the German Barbary Captivity Narrative Verzeichnis der Reise (1558) by Balthasar Sturmer." Germanisch-Romanische Monatsschrift 69.1 (2019): 1-20.
  • Trans. “Balthasar Sturmer: Account of the Travels of Mister Balthasar Sturmer (1558).” Barbary Captives: An Anthology of Early Modern Slave Memoirs by Europeans in North Africa. Ed. Mario Klarer. New York: Columbia University Press, 2022. 56-89.

FRIAS Projekt

Outsiders, Lawbreakers, Apostates, Witches: Figures of Transgression in Narrative English Broadside Ballads (1550-1800)

Eine der populärsten literarischen Gattungen im frühneuzeitlichen England (ca. 1500-1700) wird heute kaum noch beachtet: die Ballade. Mit tausenden von Werken ist dennoch nur ein Bruchteil solcher broadside ballads erhalten, so genannt aufgrund der einseitigen Blätter, auf die diese Liedtexte im Schnellverfahren gedruckt und dann zu Tiefstpreisen an die breite Masse verkauft wurden.

Davon ausgehend setzt sich das vorliegende Projekt zum Ziel, der frühneuzeitlichen englischen Ballade eine angemessene Position innerhalb der Literatur- und Kulturgeschichte einzuräumen und ihre bemerkenswerte Rolle in der Entwicklung der britischen Literatur und Kultur zu verdeutlichen. Als Kern der Untersuchung dient eine repräsentative Sammlung von Balladen, die von normüberschreitenden („transgressiven“) Figuren erzählen. Darauf basierend soll zunächst eine sogenannte „Charaktertypologie“ der englischen Ballade erstellt werden, die das Repertoire an Hauptfiguren und ihre typischen erzählerischen Eigenschaften systematisch erfasst und beschreibt. In einem ähnlichen Verfahren werden dann die typischen Handlungsverläufe sowie Erzähltechniken, die die Balladengattung charakterisieren, untersucht und beschrieben. Abschließend soll darauf basierend die Ballade als Textgattung in die Sozial- und Kulturgeschichte Englands in der Frühen Neuzeit eingebettet werden.