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Prof. Dr. Anthonya Visser

Kulturwissenschaften/
Germanistik
Universität Leiden
Feb. - Juli 2012

Interview mit Anthonya Visser

Vergangene Frias Aufenthalte

  • Feb. - Juli 2012

CV

Anthonya Visser promovierte 1994 mit einer Arbeit zur DDR-Lyrik an der Freien Universität Amsterdam. Zur Zeit ist sie Professorin für Deutsche Sprache und Literatur an der Universität Leiden (Niederlande). Davor war sie Wissenschaftliche Assistentin an der Universität Marburg, Gastdozentin ander Tonji Universität in Shanghai und Gastprofessorin an der Emory University in Atlanta. Sie war ebenfalls Gastprofessorin an der Friedrich Schlegel Graduiertenschule der Freien Universität Berlin. Das von ihr geleitete Projekt “The Literary Construction of Cultural Identity in Germany after the ‘Wende’” wurde mit Drittmitteln (NWO) gefördert. In den letzten Jahren lag Vissers Forschungsschwerpunkt auf Identitätsfragen und Fragen der Kulturellen Erinnerung. Dies entwickelte sich allmählich von einer Fokussierung auf die Schnittstelle von Literatur und Politik (z.B. die institutionelle und gesellschaftliche Rolle von Literatur in einem diktatorischen System (DDR)). Ihre Forschung war schon immer von einem klaren Interesse an theoretischen Fragen gekennzeichnet, die die Position von Literatur in einem Verhältnis zu anderen Sinnstiftungsphänomenen und zu Möglichkeiten der zwischenmenschlichen Verständigung betreffen.

Publikationen (Auswahl):

Monographien und Herausgeberschaften

  • 20 Volumes as co-editor-in-chief of the series „Amsterdamer Beiträge zur neueren Germanistik“ (Rodopi, Amsterdam-Atlanta)
  • „Blumen ins Eis“. Lyrische und literaturkritische Innovationen in der DDR. Zum kommunikativen Spannungsfeld ab Mitte der 60er Jahre. Amsterdam 1994 (422 p.)
  • Im Blick behalten: Lyrik der DDR. Neue Beiträge des Forschungsprojekts DDR-Literatur an der Vrije Universiteit Amsterdam. Amsterdam -Atlanta, GA 1994 (German Monitor 32) [with Gerd Labroisse] (247 p.)
  • Alltag als Genre (Jahrbuch Literatur und Politik, Bd. 4). Heidelberg 2009 [with Heinz-Peter Preußer] (258 p.)
  • Körper und Intertextualität. Strategien des kulturellen Gedächtnisses in der Gegenwartsliteratur. Köln u.a. 2011(Literatur-Kultur-Geschlecht, Große Reihe, Band 63, 256 p.)

Artikel (Auswahl, seit 2000)

  • Intertextualität und ‘autobiografisches’ Schreiben. Frauengeschichte(n) als fortwährende Krise? In: Heinz-Peter Preusser & Helmut Schmitz (Eds.): Autobiografie und Historische Krisenerfahrung (Jahrbuch Literatur und Politik, Bd. 5), Heidelberg 2010, pp. 193-207.
  • Visser-Wijnveen, G.J. & Driel, J.H., van & Rijst, R.M., van der & Verloop, N. & Visser, A.: The ideal research-teaching nexus in the eyes of academics: Building profiles. In: Higher Education Research & Development, 29 (2010), 2, pp. 195-210.
  • Visser, A. & Heinz-Peter Preußer, H.-P. (2009): Das Banale und seine Nobilitierung zum ästhetischen Prinzip. Eine Einleitung zu Alltag als Genre. In: H. –P. Preußer & A.V. (Eds.): Alltag als Genre (Jahrbuch Literatur und Politik, Bd. 4), Heidelberg 2009, pp. 7-16.
  • Visser-Wijnveen, G.J. & Driel, J.H., van & Rijst, R.M., van der & Verloop, N. & Visser, A.: The relationship between academics' conceptions of knowledge, research and teaching - a metaphor study. In: Teaching in Higher Education, 14 (2009), 6, pp. 673-686.
  • Lisa’s Liebe – der ironische Rekurs auf ein Alltagsgenre als ästhetisches Programm. In: Visser, A & Preußer, H.-P. (Eds.), Alltag als Genre (Jahrbuch Literatur und Politik), Bd. 4., Heidelberg 2009, pp. 149-162.
  • Sozialkomödien als Umgang mit der DDR – vor und nach 1990. In: Barbara Eichinger & Stern, Frank (Eds.): Film im Sozialismus – die DEFA, Wien 2009, pp. 257-290.
  • “Wo war ich? Wo bin ich?” Zur Lyrik Heinz Czechowskis. In: Norbert Otto Eke & Gerhard P. Knapp (Eds.): Neulektüren – New Readings. Festschrift für Gerd Labroisse zum 80. Geburtstag (Amsterdamer Beiträge zur neueren Germanistik, Bd. 67), Amsterdam 2009, pp. 319-340.
  • ...niemands Knecht, niemands Herr. Die Horen: Zeitschrift für Literatur, Kunst und Kritik, 53 (2008), 2, pp. 128-134.
  • Kommunikative Erinnerung an Leben in der DDR. In Fabrizio Cambi (Ed.): Gedächtnis und Identität. Die deutsche Literatur nach der Vereinigung. Würzburg 2008, pp. 69-84.
  • „Wieso hast du das so erzählt?“ Trügerische Identitäten in Die Vertreibung aus der Hölle. In: Eva Schörkhuber (Ed.): Was einmal wirklich war. Zum Werk von Robert Menasse, Vienna 2007, pp. 110-133.
  • Liebes Erklärung – Martha Nussbaum liest Samuel Becketts Molloy. In: Heinz-Peter Preußer & Matthias Wilde (Eds.): Kulturphilosophen als Leser. Porträts literarischer Lektüren. Göttingen 2006, pp. 110-133.
  • Ineke Sluiter & A.V.: Playing ‘The Persians’: On Remembering History in Literature. In: Jan Frans Dijkhuizen u.a. (Eds.): Living in Posterity: Essays in Honour of Bart Westerweel. Hilversum 2004, pp. 239-248.
  • Worte wie Werte. Ostwestdeutsche und Niederländische Literatur nach 1990. In: Birgit Lermen & Michael Braun (Eds.): Begnung mit dem Nachbarn (II): Niederländische Gegenwartsliteratur. Konrad-Adenauer-Stiftung 2003, pp. 139-162.
  • „Du sollst dir (k)ein Bildnis machen“ – Zur Überlieferung überlieferter Geschichte in Art Spiegelmans Maus, Roberto Benignis La vita è bella und Doron Rabinovicis Die Suche nach M. In: Waltraud Wende (Ed.): Geschichte im Film. Mediale Inszenierungen des Holocaust und kulturelles Gedächtnis, Stuttgart 2002, pp. 200-213.
  • Beim wort genommen: zur Bild-Kraft von Barbara Köhlers Texten. In: Roland Berbig u.a. (Eds.): Zersammelt. Die inoffizielle Literaturszene der DDR nach 1990. Eine Bestandsaufnahme. Berlin: Theater der Zeit/Literaturforum im Brecht-Haus Berlin, pp. 106-116.
  • A.V, Geart de Vries & Korrie Korevaart: It eigen lûd fan Tsjêbbe Hettinga. In: Trotwaer, nov. 2001, pp. 361 – 367 [on Frisian Poetry].
  • „...bei Heiden Brauch“ – Zum ‘Vater’ in der Lyrik Heiner Müllers. In: Ian Wallace u.a. (Eds.): Der Fall Heiner Müller: Probleme und Perpektiven. Amsterdam-Atlanta 2000, pp. 347-361.
  • Bild-Sprache. Barbara Köhlers Texte für öffentliche Räume. German Monitor, 48 (2000), pp. 195-213.

 

FRIAS-Projekt

Leben in Fragmenten

Den Aufenthalt am FRIAS werde ich zur Fertigstellung einer Monographie verwenden. In ihr werden literarische Texte, Filme und Zeugnisse von Überlebenden aus dem Shoah Foundation Institute for Visual History von nach 1990 analysiert. Ihre narrativen Strategien werden danach befragt, wie Elemente der nationalsozialistischen und der DDR-Vergangenheit kombiniert eingesetzt werden, um zu einem breiteren Diskurs kollektiver Identität in Deutschland nach 1990 beizutragen. Das Einbeziehen von unterschiedlichen Textsorten macht es einerseits möglich, Gemeinsamkeiten herauszuarbeiten, während anderseits auch textsorten- bzw. sprecherspezifische Charakteristiken sichtbar werden.
Abgesehen von der Fertigstellung der Monographie werde ich die Gelegenheit dankbarerweise für das Aufstellen eines neuen Forschungsprojekt für die nächsten Jahre nützen.