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Prof. Dr. Christian Mair

Anglistische Linguistik
Universität Freiburg
Okt. 2012 - Sep. 2013

Freiburg Institute for Advanced Studies
79104 Freiburg im Breisgau

Vergangene FRIAS-Aufenthalte

  • Okt. 2009 - März 2011

CV

Christian Mair arbeitete ab 1981 zunächst als Assistent und anschließend als Assistenzprofessor am Institut für Anglistik der Universität Innsbruck (Österreich), bevor er im Jahre 1990 einen Ruf auf den Lehrstuhl für Englische Sprachwissenschaft an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg annahm. Er war an der Erstellung mehrerer linguistischer Korpora beteiligt (unter anderem F-LOB und Frown, ARCHER sowie ICE-Jamaica, ein Teilkorpus des International Corpus of English). Im Rahmen eines früheren FRIAS-Aufenthalts (2009-2011) entstand ein gemeinsam mit Stefan Pfänder (Romanistik, Freiburg) kompiliertes mehrsprachiges Großkorpus mit Daten aus diasporischen Webforen, das im Moment durch die Freiburger Arbeitsgruppen von Mair und Pfänder intensiv erforscht und demnächst einer weiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden wird. Mairs Forschung konzentrierte sich in den letzten zwei Jahrzehnten auf die korpusbasierte Beschreibung der Grammatik des heutigen Englisch sowie die Untersuchung der regionalen Variabilität und der aktuell ablaufenden Sprachwandelsprozesse in ausgewählten Standard- und Nichtstandardvarietäten. Seine Publikationen zu diesen Themen umfassen mehrere Monographien (unter anderem Twentieth-century English: history, variation, and standardization (2006)) und mehr als 80 Artikel in wissenschaftlichen Zeitschriften und Sammelbänden. Des Weiteren veröffentlichte er allgemeine Einführungen in die englische Sprachwissenschaft - beispielsweise Englisch für Anglisten (1995), Bachelor-Wissen: English Linguistics (1998, 2. Auflage 2012) und eine überarbeitete Version von Ernst Leisis Klassiker Das heutige Englisch (8.Auflage, 1999). Er war Gastprofessor an der University of Massachusetts at Amherst sowie an den Universitäten Santiago de Compostela, Basel und Zürich und von 2006 bis 2012 Mitglied des Wissenschaftsrats. Zurzeit ist er Präsident der Fachgesellschaft ISLE (International Society for the Linguistics of English).

 

Publikationen (in Auswahl)


Monographien

  • [mit Geoffrey Leech, Marianne Hundt und Nicholas Smith]. Recent Change in English: a Corpus-Based Study. Cambridge: Cambridge University Press, im Druck [2009].
  • Bachelor-Wissen: English Linguistics. Tübingen: Narr, 2008.
  • Twentieth-Century English: History, Variation and Standardization. Cambridge: CUP, 2006.
  • [mit Ernst Leisi]. Das heutige Englisch. Heidelberg: Winter, 1999.
  • Infinitival Complement Clauses in English. Cambridge: CUP, 1990.

Sammelbände

  • Corpus Linguistics and Linguistic Theory. Amsterdam: Rodopi, 2000. [mit Marianne Hundt]
  • The Politics of English as a World Language: New Horizons in Postcolonial Cultural Studies. ASNEL Papers 7. Amsterdam: Rodopi, 2003.
  • Corpus Approaches to Grammaticalization in English. Amsterdam: Benjamins, 2004. [mit Hans Lindquist]

 

FRIAS-Projekt

Die karibische Diaspora in Europa und Nordamerika – Anglophonie und Frankophonie im Vergleich

In der Spätzeit des Kolonialismus und verstärkt seit der Entkolonisierung in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts setzen Migrationsströme aus der Karibik ein, die zur Herausbildung starker diasporischer Gemeinden in den kolonialen Metropolen London und Paris sowie später auch in mehreren urbanen Ballungsräumen der USA und Kanadas geführt haben. Im Zentrum des beantragten Projekts stehen Status und Gebrauch der karibischen Kreolsprachen auf englischer und französischer lexikalischer Basis in der Diaspora, die im Rahmen einer Soziolinguistik der mobilen Ressourcen (Blommaert 2010) bzw. der Soziolinguistik der Globalisierung dokumentiert und analysiert werden. Wissenschaftliches Neuland betritt das Vorhaben, das gemeinsam mit Stefan Pfänder (Romanisches Seminar) geplant und durchgeführt wird, indem es diachrone und kontrastive Perspektiven verbindet. Was die Geschichte migrationsbedingten Sprachkontakts betrifft, geht es um die Frage, ob "reife" diasporische Gemeinden (London, Paris) einen soziolinguistischen "Lebenszyklus" repräsentieren, der Prognosen für die Entwicklung jüngerer Gemeinschaften (z.B. Toronto, Montréal) zulässt oder ob die Sprachdynamik in einer Ära postkolonialer demographischer, kultureller und medialer Globalisierung neue Wege der Entwicklung beschreitet. Was die den Sprachvergleich betrifft, gehen wir davon aus, dass trotz aller kulturellen und demographischen Parallelen zwischen anglophoner und frankophoner Karibik unterschied-liche Sprachideologien auch in der Diaspora zu Unterschieden im Sprachgebrauch und in den Spracheinstellungen führen. Das vorliegende Projekt versteht sich als Beitrag zur linguistischen FRIAS-Thematik "Soziolinguistik der Globalisierung" und ist offen für Kooperation und Austausch mit verwandten kultur- und literaturwissenschaftlichen Vorhaben im Schwerpunkt "Weltliteratur und kulturelle Globalisierung."