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Wahrheitskommissionen: Neue Ansätze der Forschung

Wann 22.06.2012
von 09:00 bis 18:00
Wo FRIAS History, Stadtstr. 5, Common Room
Name
Kontakttelefon +49(0)761/203-97376
Teilnehmer intern
Termin übernehmen vCal
iCal

Leitung: Stephan Scheuzger, Zürich

Wahrheitskommissionen: Neue Ansätze der Forschung


Programm (PDF)


Wahrheitskommissionen waren eine der zentralen Innovationen des ausgehenden 20. Jahrhunderts im gesellschaftlichen Umgang mit historischem Unrecht. In der Zwischenzeit stellen diese temporären Ausschüsse zur Untersuchung von vergangenen Menschenrechtsverletzungen ein konventionelles Mittel der Gestaltung des Übergangs von repressiven Diktaturen oder Bürgerkriegen zu demokratischen, befriedeten und rechtsstaatlichen Verhältnissen dar. Auf der Grundlage einer konservativen Zählweise kann konstatiert werden, dass seit ihrem Aufkommen in den 1980er Jahren über zwanzig derartiger Organismen in Ländern auf vier Kontinenten eingesetzt worden sind.  Andere Angaben gehen von bisher weltweit über vierzig eingerichteten Wahrheitskommissionen aus.

Auch wenn unter diesen Voraussetzungen einer ebenso dynamischen wie prominenten globalen Karriere des Aufarbeitungsinstruments die Literatur über Wahrheitskommissionen bereits beinahe bis zur Unüberblickbarkeit angewachsen ist, so ist dennoch festzustellen, dass sich die Forschung zu diesen Ausschüssen – nicht zuletzt unter dem maßgeblichen Einfluss des Deutungs- und Handlungszusammenhangs der sogenannten ‚transitional justice‘ – vielfach entlang eines erheblich limitierten Spektrums erkenntnisleitender Interessen und methodischer Herangehensweisen entwickelt hat und dass dabei zahlreiche grundlegende Fragen offengeblieben sind. Auf dem Workshop sollen vier laufende oder gerade abgeschlossene Projekte, die neue – historisch oder soziologisch ausgerichtete – Forschungsansätze zum Gegenstand der Wahrheitskommissionen bieten, ausführlich diskutiert werden.