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Prof. Dr. Maurus Reinkowski

Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Fellow
01.10.08-31.03.10

Freiburg Institute for Advanced Studies (FRIAS)
School of History

Lebenslauf

Studium der Islamwissenschaft, Turkologie und Arabistik in München, Istanbul und Wien; 1995 Promotion an der Universität Bamberg („Die Sicht der späten osmanischen Herrschaft über Palästina in der arabischen, türkischen und israelischen Historiographie“); 1995-96 Fellow am Van Leer Jerusalem Institute; 1996-98 Referent am Orient-Institut Istanbul; 1998-2003 Assistent am Lehrstuhl für Turkologie an der Universität Bamberg; 2002 Habilitation an der Universität Bamberg („Die Dinge der Ordnung. Eine vergleichende Untersuchung über die Tanzimat“); 2003-04 Vertretung des Lehrstuhls am Institut für Geschichte und Kultur des Nahen Orients an der Universität München; seit 2004 Professor am Orientalischen Seminar der Universität Freiburg, Lehrstuhl für Islamwissenschaft und Geschichte der islamischen Völker.

 

Veröffentlichungen

MONOGRAPHIEN

- Die Türkei und Europa. Eine wechselhafte Beziehungsgeschichte. Stuttgart: Kohlhammer 2008 (gemeinsam verfasst mit Heinz Kramer, Stiftung Wissenschaft und Politik, Berlin).

- Die Dinge der Ordnung. Eine vergleichende Untersuchung über die osmanische Reformpolitik im 19. Jahrhundert. München: Oldenbourg 2005. 365 S.

- Filastin, Filistin und Eretz Israel: Die Sicht der späten osmanischen Herrschaft über Palästina in der arabischen, türkischen und israelischen Historiographie. Berlin: Klaus Schwarz Verlag 1995. 372 S.

SAMMELBÄNDE

- Das Unbehagen in der Islamwissenschaft. Ein klassisches Fach im Scheinwerferlicht von Medien und Öffentlichkeit. Bielefeld: transcript-Verlag 2008. 334 S. Gemeinsam herausgegeben mit Abbas Poya, Universität Freiburg.

- Legitimizing the Order: The Ottoman Rhetoric of State Power. Leiden u.a.: Brill 2005. VIII, 259 S. (gemeinsam herausgegeben mit Hakan Karateke, University of Chicago).

- Rechtspluralismus in der islamischen Welt: Gewohnheitsrecht zwischen Staat und Gesellschaft. Berlin: de Gruyter 2005. 378 S (gemeinsam herausgegeben mit Michael Kemper, Universität Amsterdam).

 

FRIAS Forschungsprojekt

"Simulierter Imperialismus? – Gazi Ahmed Muhtar Pascha als osmanischer Hochkommissar in Ägypten 1885-1908"

Das Forschungsprojekt widmet sich dem Selbstverständnis des späten osmanischen Staates in Gestalt seines in den Jahren 1885-1908 in Ägypten residierenden Hochkommissars Gazi Ahmed Muhtar Pascha. Das Osmanische Reich war bis 1914 Suzerän über Ägypten, das jedoch faktisch ab 1882 unter britischer Herrschaft stand.

Die Frage stellt sich: Wie konnte Ahmed Muhtar als Vertreter des nominellen Souveräns Osmanisches Reich, das selbst einem informellen Imperialismus der europäischen Großmächte unterworfen war, angesichts seiner faktisch völligen Machtlosigkeit in Ägypten den niemals aufgegebenen imperialen Anspruchs seines Staates begründen und nach außen verfechten? Besonders aufschlussreich wird dabei der direkte Vergleich zu Evelyn Baring, dem späteren Lord Cromer, sein, der von 1882 bis 1907 britischer Generalkonsul in Ägypten war und einer der Protagonisten des Hochimperialismus ist.

Untersucht wird dabei, in welcher Weise Konzepte wie imperiale Sendung und Modernität – auch in Abgrenzung gegenüber Ägypten als einem im 19. Jahrhundert über weite Strecken hinweg überlegenen Konkurrenten – im Diskurs der osmanischen Elite eingesetzt und verstanden wurden.