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Dr. Pascal Maeder

Universität Basel
Guest Fellow
01.01.13-28.02.13

CV

Geboren 1971; 1992-1997 Studium der Geschichte, Politikwissenschaften und Französistik an den Universitäten Basel, Zürich und Rouen; 1998 lic. phil. an der Universität Basel; 2001-2002 Fellowship am Lehrstuhl für deutsch-kanadische Studien an der Universität Winnipeg; 2003-2004 Stipendiat am Institut für Europäische Geschichte in Mainz; 2007 Promotion an der York University, Toronto, mit einer vergleichenden Studie über deutsche Vertriebene in Westdeutschland und Kanada nach 1945; seit 2007 wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl für die Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts im Departement Geschichte der Universität Basel.


PUBLIKATIONEN (Auswahl)

  • Forging a New Heimat. Expellees in Post-War West Germany and Canada, Göttingen 2011
  • mit Cédric Duchêne-Lacroix (Hg.): Ici et là. Ressources et vulnérabilités de la vie multilocale / Hier und dort. Ressourcen und Verwundbarkeiten in der multilokalen Lebenswelt, Itinera 34 (2013), erscheint im Juni 2013
  • mit Barbara Lüthi und Thomas Mergel (Hg.): Wozu noch Sozialgeschichte? Eine Disziplin im Umbruch, Göttingen 2012
  • mit Bernard Degen (Hg.): Breite-Lehenmatt: Historischer Rundgang durch ein junges Basler Quartier, Basel 2011
  • mit Cédric Duchêne-Lacroix: La multilocalité d’hier et d’aujourd’hui entre contraintes et ressources, vulnérabilité et résilience, Itinera (34) 2013, S. 7-25
  • mit Bernard Degen: Das Projekt Breite-Lehenmatt 2008-2011, in: Basler Zeitschrift für Geschichte und Altertumskunde, 2012, Heft 112, S. 129-139
  • Der Kongress und die Arbeiterbewegung in der Regio, in: Bernard Degen, Heiko Haumann, Ueli Mäder et al. (Hg.): Gegen den Krieg. Der Basler Friedenskongress 1912 und seine Aktualität, Basel 2012, S. 69-77
  • Germans into Europeans: Expellees in Post-War Canada, in: Alexander Freund (Hg.): Beyond the Nation? Immigrants' Local Lives in Transnational Cultures, Toronto 2012, S. 227-245
  • Sudeten-German Refugees in Canada and the Forced Migration of Germans in Post-War Central and Eastern Europe, in: John English et. al. (Hg.): Diaspora Experiences of German-Speaking Immigrants and their Descendants, Waterloo 2008, S. 259-271

 

FRIAS-Projekt

"Stadt der Grenzgänger. Transnationale Arbeitsmigration im Grenzraum Basel, 1890-1990"

Die sogenannte „Grenzgängerei“ wird in der Forschung allgemein als eine Form der internationalen Arbeitsmigration betrachtet, die aufgrund unterschiedlicher Wirtschaftskonjunkturen in den verschiedenen Teilgebieten des Grenzgebiets ausgelöst wird. Dabei geht die Wissenschaft stets von der Annahme aus, dass Grenzgebiete liminale Räume sind,  die unterschiedliche Staats-, Gesellschafts- und Kulturformen von einander abtrennen. Das Forschungsprojekt „Stadt der Grenzgänger. Transnationale Arbeitsmigration im Grenzraum Basel, 1890-1990“ distanziert sich von diesem methodologischen Nationalismus, indem es am Beispiel vom Grenzraum Basel die grenzüberschreitende Arbeitsmigration als Pendelbewegung im transnationalen Raum versteht und dabei auf Mobiltätskulturen verweist, die a) sich nicht wegen, sondern mit den Grenzen entwickelt haben und b) eng mit Urbanisierungsprozessen verbunden sind. Ins Blickfeld der Untersuchung rücken deshalb komplexe Zusammenhänge, die trotz Krieg und Wirtschaftskrisen den Fortbestand des Grenzgängerwesens seit dem Ende des 19. Jahrhunderts zu verstehen suchen. Anhand amtlicher und ausgesuchter Firmenakten werden grenzpolizeiliche, arbeitsmarktliche, sozialversicherungsrechtliche, währungspolitische sowie verkehrstechnische Fragen untersucht. Die These wird vertreten, dass die Grenzbevölkerung sich die einschneidenden Massnahmen des Nationalstaates zur Regulierung der Wirtschaft und des Arbeitsmarkts zunutzen machen konnte, wobei seit 1890 die Entstehung eines transnationalen Arbeitsmarkts zu beobachten ist, dessen Zusammensetzung höchst segmentiert ist und in den verschiedenen Teilgebieten zu teils beachtlichen sozialen Differenzierungen geführt hat.