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Prof. Dr. Jörn Leonhard

Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Director School of History
Internal Senior Fellow

Freiburg Institute for Advanced Studies (FRIAS)
School of History
Stadtstr. 5
D-79104 Freiburg im Breisgau

Room EG 00 013
Phone 49(0)761-203 3424
Fax 49(0)761-203 97422

Lebenslauf

Geboren 1967 in Birkenfeld/Nahe; 1987-1994 Studium der Geschichte, Politischen Wissenschaft und Germanistik in Heidelberg und Oxford; 1992 Master of Studies in Modern History, Universität Oxford; 1994 M.A., Universität Heidelberg; 1998 Promotion, Universität Heidelberg: „Liberalismus – Zur historischen Semantik eines europäischen Deutungsmusters“; 1998-2003 Fellow and Tutor in Modern History, Wadham College and Modern History Faculty, Universität Oxford Fachlektor des DAAD für Neuere Deutsche und Europäische Geschichte; 2001 Visiting Research Fellow, Alexander-von-Humboldt-Stiftung, German-American Centre for Visiting Scholars Washington/DC; 2002 Wahl zum Fellow of the Royal Historical Society London; 2003/04: Stipendiat am Historischen Kolleg, München; 2004 Habilitation, Universität Heidelberg: „Bellizismus und Nation. Kriegsdeutung und Nationsbestimmung in Europa und den Vereinigten Staaten 1750-1914“; 2006: Werner-Hahlweg-Preis; 2004-2006 Friedrich-Schiller-Hochschuldozentur für Europäische Geschichte (C2), Universität Jena; seit 2006: Professor am Historischen Seminar der Universität Freiburg, Lehrstuhl für Geschichte des Romanischen Westeuropa; 2010 Landesforschungspreis Baden-Württemberg für die Monographien "Bellizismus und Nation: Kriegsdeutung und Nationsbestimmung in Europa und den Vereinigten Staaten 1750 – 1914“ und „Liberalismus – Zur historischen Semantik eines europäischen Deutungsmusters“.

 

Veröffentlichungen

MONOGRAPHIEN

- Liberalismus – Zur historischen Semantik eines europäischen Deutungsmusters (Veröffentlichun-gen des Deutschen Historischen Instituts London, hg. von Peter Wende, Bd. 50), R. Oldenbourg Verlag: München 2001. [800 S. = Dissertation]

- Bellizismus und Nation. Kriegsdeutung und Nationsbestimmung in Europa und den Vereinigten Staaten 1750-1914 (Studien zur Ideengeschichte der Neuzeit, hg. von Dietrich Beyrau, An-selm Doering-Manteuffel und Lutz Raphael, Bd. 25), R. Oldenbourg Verlag: München 2008. [XX + 1.020 S. = Habilitationsschrift]

- Empires und Nationalstaaten im 19. Jahrhundert (zusammen mit Ulrike von Hirschhausen), (FRI-AS-School of History, Rote Reihe, Bd. 1, hg. von Ulrich Herbert und Jörn Leonhard), Vanden-hoeck & Ruprecht: Göttingen 2009 [128 S.], 2. Auflage: Göttingen 2010.

- Empires – Die Krise der Vielfalt im 19. und frühen 20. Jahrhundert (zusammen mit Ulrike von Hirschhausen), Vandenhoeck & Ruprecht: Göttingen, in Vorbereitung für 2011.

- Europäische Krise und globaler Konflikt: Eine Geschichte des Ersten Weltkriegs (C.H. Beck), in Vorbereitung für 2014.

- Liberalismus. Grundlagen und Entwicklungswege (C.H. Beck Wissen in der Beck’schen Reihe), in Vorbereitung.

- Das Buch der Nation: Die Entstehung der Nationalbibliotheken und die Nationalisierung des Wissens im 19. Jahrhundert, in Planung.


SAMMELBÄNDE

- Nationalismen in Europa: West- und Osteuropa im Vergleich, hg. Ulrike v. Hirschhausen und Jörn Leonhard, Wallstein Verlag: Göttingen 2001. [452 S.]

- Ten Years of German Unification. Transfer, Transformation, Incorporation, ed. by Jörn Leonhard and Lothar Funk, Birmingham University Press: Birmingham 2002. [X + 261 S.]

- Multi-Ethnic Empires and the Military: Conscription in Europe between Integration and Desinte-gration, 1860-1918 (Journal of Modern European History 5/2), ed. by Jörn Leonhard and Ul-rike von Hirschhausen, Verlag C.H. Beck: München 2007. [144 S.]

- Koloniale Vergangenheiten – (post)imperiale Gegenwart, hg. von Jörn Leonhard und Rolf Ren-ner (Studien des Frankreich-Zentrums der Universität Freiburg, Bd. 19), Berliner Wissenschafts-verlag GmbH (BWV): Berlin 2010. [265 S.]

- Comparing Empires. Encounters and Transfers in the Nineteenth an Early Twentieth Century, ed. by Jörn Leonhard and Ulrike von Hirschhausen (Schriften der FRIAS-School of History, Bd. 1, hg. von Ulrich Herbert und Jörn Leonhard), Vandenhoeck & Ruprecht: Göttingen 2011. [556 S.]

- What Makes the Nobility Noble? Comparative Perspectives from the Sixteenth to the Twentieth Century, ed. by Jörn Leonhard and Christian Wieland (Schriften der FRIAS-School of History, Bd. 2, hg. von Ulrich Herbert und Jörn Leonhard), Vandenhoeck & Ruprecht: Göttingen, er-scheint Frühjahr 2011. [ca. 430 S.]

- Militär und Medien im 20. Jahrhundert: Genese, Wandel und Kontinuitäten einer komplexen Beziehung, hg. von Ute Daniel, Jörn Leonhard und Martin Löffelholz, Themenheft der Militärge-schichtlichen Zeitschrift, in Vorbereitung für 2011.

- „Arbeit“ – Semantiken in diachroner und vergleichender Perspektive, hg. von Jörn Leonhard und Willibald Steinmetz (Industrielle Welt), in Vorbereitung für 2012.

 

FRIAS Forschungsprojekt

"Empires – Chancen und Krisen multiethnischer Großreiche im 19. und frühen 20. Jahrhundert"

Die multiethnischen Großreiche Europas wurden lange Zeit vor allem im Zeichen ihres scheinbar unvermeidlichen Niedergangs gedeutet. Der einseitige Blick auf den Untergang der kontinentaleuropäischen Großreiche im Ersten Weltkrieg verstärkte dabei die Vorstellung, daß sich in den industriellen Gesellschaften des langen 19. Jahrhunderts überkommene religiöse, ethnische, dynastische oder regionale Bindungen aufgelöst hätten und durch das übergeordnete Paradigma der Nation ersetzt worden seien. Doch die politischen und kulturellen Umbrüche seit dem Ende des Kalten Krieges lassen eine solche Verengung auf die Strukturbedingungen des Nationalstaates nicht mehr zu: Neben das dominierende Thema der Nationalstaatsbildung tritt die Frage nach den historischen Alternativen und damit auch nach dem Typus des multiethnischen Großreichs. Gegenüber einer bloßen Zerfallsgeschichte der Empires, die vom Ergebnis des 20. Jahrhunderts her argumentiert, verfolgt das Projekt andere Fragen: Welche Mechanismen und Kriterien (Integration, Exklusion, Effizienz) bestimmten Stabilität und Instabilität der Empires im langen 19. Jahrhundert, wie verschob sich diese Balance angesichts des neuartigen Modells des Nationalstaats, und wie reagierten die Empires und ihre multiethnischen Gesellschaften auf diese Konkurrenz? Untersucht werden dazu die Habsburgermonarchie, das Russische Reich, das Osmanische Reich sowie das Britische Empire im Blick auf drei zentrale Aspekte: das Spannungsverhältnis zwischen Multiethnizität und politischer Herrschaft, die Entwicklung imperialer Deutungskulturen am Beispiel von Monarchie und Religion, sowie die Kriegserfahrungen der Empires. Der systematische, nicht bloß additive Vergleich, den das Forschungsprojekt unternimmt, will daher dazu beitragen, Europa gerade nicht allein von seinen Nationalgeschichten und seinen Nationalstaaten her zu denken, sondern die multiethnischen Großreiche in ihrer ganzen Entwicklungsvielfalt als Teil der europäischen Geschichte zu begreifen und nach ihrem Ort in dieser Geschichte zu fragen.

Das Projekt wird von PD. Dr. Ulrike von Hirschhausen (Hamburg) und Prof. Dr. Jörn Leonhard (Freiburg) geleitet und seit 2006 von der Henkel-Stiftung gefördert. Nähere Informationen unter www.empirevergleich.de.

Prof. Leonhard - Historisches Seminar