Karin Birkner (Bayreuth): Medical Communication
Wann |
25.07.2012 von 14:00 bis 16:00 |
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Wo | FRIAS, Albertstr. 19, Großer Seminarraum |
Name | Dr. Gesa von Essen |
Teilnehmer |
universitätsoffen |
Termin übernehmen |
vCal iCal |
Medizinische Kommunikation: Subjektive Krankheitstheorien in Therapiegesprächen
Im Arzt/Patient-Gespräch gilt die Verständigung über Krankheitstheorien allgemein als wichtige Voraussetzung für die Herstellung eines Arbeitsbündnisses und damit für eine erfolgreiche Behandlung. Als besonders dringlich erweist sich die Einbeziehung von subjektiven Krankheitstheorien bei Patient/innen mit „medically unexplained symptoms“ (MUS), d.h. Körperbeschwerden, für die kein eindeutiger medizinischer Befund vorliegt. Die Bereitschaft für eine psychotherapeutische Behandlung setzt bei Patient/innen nicht nur die Anerkennung psychosomatischer Zusammenhänge, sondern auch deren Integration in ihre Subjektiven Krankheitstheorien voraus. Die Akzeptanz dieser Zusammenhänge für die eigenen Beschwerden steht jedoch immer in einem Spannungsfeld von Legitimierungsproblemen, Stigmatisierung und nicht zuletzt einem Defizit an diagnostischer Eindeutigkeit (Psychosomatik als Restkategorie). Der Vortrag untersucht die interaktive Bearbeitung von Subjektiven Krankheitstheorien von Patient/innen mit unerklärten Körperbeschwerden in Psychotherapiesitzungen. Es wird gezeigt, WELCHE Konzeptualisierungen von psychosomatischen Zusammenhängen sprachlich WIE dargestellt werden und wie diese gemeinsam mit dem/der Therapeut/in bearbeitet werden. Den methodischen Bezugsrahmen bildete die konversationsanalytische geprägte Gesprächsforschung.