FRIAS Weiße Reihe
Band 6 - Maurus Reinkowski / Gregor Thum (Hg.)
Helpless Imperialists. Imperial Failure, Fear and Radicalization
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Dieser Band untersucht den Umschlag imperialer Allmachtsfantasien in Furcht und Frustration für das Zeitalter des Hochimperialismus (1850–1950). Das Zeitalter des Hochimperialismus wurde bisher als Zeitraum unangefochtener ökonomischer, technologischer und militärischer Überlegenheit der europäischen Kolonialmächte gesehen. »Helpless Imperialists« beleuchtet den bisher in der Forschung kaum beachteten Aspekt imperialer Frustration und geht dem Zusammenhang zwischen dem Scheitern imperialer Projekte, imperialer Verunsicherung und dem Verlust imperialer Routine und Gewalt nach. Die englischsprachigen Beiträge des Bandes untersuchen das Phänomen des Scheiterns in den deutschen Kolonialgebieten ebenso wie im späten Osmanischen Reich und den Kolonien Südostasiens.
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Band 5 - Eckel, Jan / Moyn, Samuel
Moral für die Welt? Menschenrechtspolitik in den 1970er Jahren
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Der Band untersucht die globale Konjunktur der Menschenrechtspolitik bei Staaten und nicht-staatlichen Organisationen in den 1970er Jahren. Die Proteste gegen die Apartheid und gegen südamerikanische Militärdiktaturen, die Außenpolitik Jimmy Carters und die Dissidentenbewegung in Osteuropa – bereits diese wenigen Beispiele zeigen, dass der Menschenrechtsgedanke in den 1970er Jahren weltweit an Bedeutung gewann. Der Band untersucht die Voraussetzungen, Formen und Auswirkungen dieser Entwicklung. Alle Beiträge setzen sich dabei mit der Leitfrage auseinander, inwiefern sich die 1970er Jahre als eine qualitativ neuartige Phase in der Geschichte der Menschenrechte begreifen lassen. |
Band 4 - Krige, John / Rausch, Helke
American Foundations and the Coproduction of World Order in the 20th Century
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Wenn das 20. Jahrhundert in vielerlei Hinsicht als »American Century« gelten darf, dann haben die großen US-amerikanischen Stiftungen wie Carnegie, Rockefeller und Ford einen erheblichen Anteil daran. Deren globale Netzwerke wurden zu begehrten Instrumenten, um amerikanische Ideen und Werte nach außen zu tragen. Handelte es sich bei den Stiftungen also nur um Handlanger des US-amerikanischen Vorherrschaftsanspruchs? Ihre selbst gewählte Mission und die kritischen Erwartungen ihrer Förderkandidaten und Partner vor Ort stellten ungleich subtilere Ansprüche an das philanthropische Geschäft. Dieser zweisprachige Band zeigt, wie die US Philanthropie vor allem im Zwischen- und Nachkriegseuropa zu einem politischen Schauplatz ständig ausgehandelter Wissens- und Ordnungsvorstellungen wurde. |
Band 3 - Calic, Marie-Janine / Neutatz, Dietmar / Obertreis, Julia
The Crisis of Socialist Modernity
The Soviet Union and Yugoslavia in the 1970s
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In den 1970er Jahren stieß die westliche Industriemoderne an ihre Grenzen. Ein ausgeprägtes allgemeines Krisenbewusstsein war die Folge. Wie aber stellte sich die Lage in Osteuropa dar? Gab es hier eine vergleichbare Entwicklung? Dieser Frage gehen die Beiträge am Beispiel der beiden sozialistischen Vielvölkerstaaten Jugoslawien und Sowjetunion nach. Untersucht werden Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur, insbesondere die Nationalitätenfrage und die Außenpolitik. Dabei wird deutlich, dass sich beide Staaten in einer verborgenen Krise befanden, die sowohl aus der globalen Entwicklung als auch aus den inneren Widersprüchen des Systems resultierte. Die Krisensymptome waren in Expertenkreisen bekannt, wurden aber weder von der politischen Führungsspitze noch der breiteren Bevölkerung wahrgenommen. |
Band 2 - Leonhard, Jörn / Wieland, Christian:
What Makes the Nobility Noble?
Comparative Perspectives from the Sixteenth to the Twentieth Century
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In diesem Band zur Geschichte des europäischen Adels in der Neuzeit wird die Grenze zwischen der Frühen Neuzeit und der »eigentlichen« Moderne um 1800 bewusst überschritten. Die Autoren stellen die Frage nach Kontinuitäten und Brüchen in der europäischen Geschichte anhand des Adels neu. In den drei Themenkomplexen Recht, Politik und Ästhetik kommt die Nutzung der frühneuzeitlichen Gerichte durch den Ritteradel im Heiligen Römischen Reich ebenso zur Sprache wie die soziale und politische Identität des englischen Adels des 19. und 20. Jahrhunderts. Die Beiträge verdeutlichen, mit welcher Virtuosität Adlige den Herausforderungen ihrer Zeit begegneten und wie es ihnen gelang, gleichzeitig »zeitgemäß« zu sein und einen spezifisch aristokratischen Eigenart zu bewahren.
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Band 1 - Leonhard, Jörn / von Hirschhausen, Ulrike:
Comparing Empires
Encounters and Transfers in the Long Nineteenth Century
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Europas Großreiche waren geprägt von ethnischer Differenz und räumlicher Vielfalt. Gerade diese Pluralität galt lange als Ursache für Scheitern und Zerfall. Empires prägten die Geschichte Europas jedoch viel länger und stärker als die jungen Nationalstaaten, die unsere Vorstellung von Europa bis heute bestimmen. Die Beiträge dieses Bandes vergleichen systematisch vier europäische Empires im 19. und frühen 20. Jahrhundert: das Britische Empire, die Habsburgermonarchie, Russland und das Osmanische Reich. Wie spannungsreich die Beziehungen zwischen Zentrum und Peripherie sowie zwischen Herrschern und Beherrschten waren, wird am Beispiel von Infrastrukturen, Konflikten und Kriegserfahrungen ebenso deutlich wie anhand der Praxis von Monarchie und Religion.
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