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Alice Blumenthal-Dramé erhält Forschungspreis 2012 der School of Language & Literature

Für ihre Dissertation „Entrenchment in Usage-Based Theories: What Corpus Data Do and Do not Reveal about the Mind“ wurde Alice Blumenthal-Dramé vom Englischen Seminar der Universität Freiburg auf Vorschlag einer Auswahlkommission aus Senior Research Fellows des FRIAS und nach einstimmiger Bestätigung durch den Wissenschaftlichen Beirat der School of Language & Literature mit dem Forschungspreis der LiLi-School für das Jahr 2012 ausgezeichnet. Mit dem Preis ist die Zusage verbunden, die Untersuchung in der FRIAS-Schriftenreihe „linguae & litterae“ zu publizieren.

Blumenthal-Dramés innovative, von Bernd Kortmann (Anglistik) und Wolfgang Raible (Romanistik) betreute Studie untersucht die gebrauchsbasierte Hypothese, dass der Grad der mentalen Verankerung sprachlicher Konstruktionen direkt mit ihrer Verwendungshäufigkeit korreliert. Es wird argumentiert, dass diese Hypothese trotz ihrer intuitiven Plausibilität und eines gewissen Erklärungspotentials auf einer Vielzahl von problematischen Annahmen beruht und zu theoretischen Inkonsistenzen führt. Um den Zusammenhang zwischen mentaler Verankerung und Gebrauchshäufigkeit empirisch zu erforschen, operationalisiert die Autorin mentale Verankerung aus gestaltpsychologischer Sicht und führt eine Reihe von psycho- und neurolinguistischen Experimenten durch. Vor dem Hintergrund der experimentellen Ergebnisse wird ein kognitiv realistisches Modell entwickelt, wie Erfahrung mit Sprache ihre mentale Repräsentation beeinflusst.

Das Gutachten der Auswahlkommission würdigt die Arbeit von Frau Blumenthal-Dramé als „ein höchst originales Werk an der Schnittstelle von Psycho- und Neurolinguistik, das der Untersuchung des Zusammenhangs zwischen Gebrauchsfrequenz und der mentalen Verankerung sprachlicher Konstruktionen völlig neue Wege eröffnet und sprachtheoretische Implikationen von großer Tragweite entwickelt. Vor der Folie einer eindrucksvoll praktizierten Interdisziplinarität verbindet diese Arbeit eine hochkomplexe empirische Studie mit einem brillanten Beitrag zu einer hochaktuellen sprachtheoretischen Diskussion.“

07/2012