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Lili-Fellow Peter Strohschneider wird neuer DFG-Präsident / LifeNet-Direktorin Leena Bruckner-Tuderman übernimmt Amt der Vizepräsidentin

Der nächste Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) heißt Peter Strohschneider. Der Professor für Germanistische Mediävistik an der Ludwig-Maximilians-Universität München und Senior Fellow der FRIAS School of Language & Literature wurde am Mittwoch, dem 4. Juli 2012, von der Mitgliederversammlung der DFG in Dortmund für zunächst drei Jahre in das Spitzenamt von Deutschlands zentraler Forschungsförderorganisation gewählt. Strohschneider tritt sein Amt am 1. Januar 2013 an und folgt auf den Ingenieurwissenschaftler Professor Matthias Kleiner, der seit 2007 DFG-Präsident ist und nach zwei dreijährigen Amtsperioden turnusmäßig zum Jahresende ausscheidet. Seit Oktober 2011 und noch bis Ende September 2012 ist Strohschneider External Senior Fellow der FRIAS School of Language & Literature.
Leena Bruckner-Tuderman, Ärztliche Direktorin der Freiburger Universitäts-Hautklinik und wissenschaftliche Direktorin der FRIAS School of Life Sciences – LifeNet, übernimmt das Vizepräsidentenamt von dem Frankfurter Internisten Professor Jürgen Schölmerich.

Der Sprecher des FRIAS-Direktoriums, Professor Werner Frick, gratulierte nach Bekanntwerden der Wahlergebnisse den beiden mit dem FRIAS eng verbundenen Wissenschaftlern im Namen des gesamten Direktoriums. Die Wahl in diese Positionen mit größter Bedeutung für die deutsche Wissenschaft sei eine hohe Anerkennung der akademischen Leistungen wie auch der Führungsqualitäten von Frau Bruckner-Tuderman und Herrn Strohschneider.

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Prof. Dr. Peter Strohschneider Prof. Dr. Leena Bruckner-Tuderman

Die Medizinerin Bruckner-Tuderman ist Fachärztin für Dermatologie und Venerologie und Ärztliche Direktorin an der Universitäts-Hautklinik Freiburg. Geboren 1952 im finnischen Oulu, studierte sie von 1971 bis1976 Medizin an der Universität Oulu, wo sie anschließend auch promovierte. 1989 habilitierte Bruckner-Tuderman an der Universität Zürich. Ihre erste Professur hatte sie an der Universität Münster inne, bevor sie, nach einer Gastprofessur an der Harvard Medical School, 2002 an die Universität Freiburg berufen wurde. Seit 2007 ist sie Fellow am Freiburg Institute for Advanced Studies (FRIAS) und Direktorin der FRIAS School of Life Sciences – LifeNet.
Neben ihrer Forschungstätigkeit engagiert sich Bruckner-Tuderman in zahlreichen Berufs- und Fachgesellschaften, beispielsweise der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft und der European Society for Dermatological Research. An der Universität Freiburg war sie unter anderem Prodekanin für Strategie- und Entwicklungsfragen der Medizinischen Fakultät. Von 1994 bis 1999 war Bruckner-Tuderman Heisenberg-Stipendiatin der DFG und von 2004 bis 2011 im DFG-Fachkollegium Medizin, Sektion „Genetische und metabolische Grundlagen menschlicher Erkrankungen“, tätig. Ebenso war die mehrfache Preisträgerin als Koordinatorin und Mitinitiatorin an verschiedenen Schwerpunktprogrammen und Sonderforschungsbereichen der DFG beteiligt.
Für ihre wissenschaftlichen Leistungen erhielt sie nationale und internationale Auszeichnungen, darunter den Eva Luise Köhler-Forschungspreis (2009). Sie ist Ehrenmitglied der Ungarischen Dermatologischen Gesellschaft und Mitglied der Leopoldina und der Heidelberger Akademie der Wissenschaften sowie – seit kurzem –der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften.

Der künftige DFG-Präsident Peter Strohschneider ist sowohl in der Wissenschaft als auch in der wissenschaftlichen Selbstverwaltung und Politikberatung seit langem vielfältig ausgewiesen. Geboren am 3. Oktober 1955 in Stuttgart, studierte Peter Strohschneider von 1975 bis 1982 Germanistik und Geschichtswissenschaft sowie daneben Rechtswissenschaft, Soziologie und Politikwissenschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München, an der er 1984 auch promoviert wurde und sich 1991 für Deutsche Sprache und Literatur des Mittelalters und der Frühen Neuzeit habilitierte. 1992 wechselte Strohschneider an die Technische Universität (TU) Dresden, wo er ab 1993 den Lehrstuhl für Germanistische Mediävistik und Frühneuzeitforschung innehatte. Seit 2002 lehrt er an der LMU München Germanistische Mediävistik.
Strohschneiders besondere Forschungsinteressen gelten der Geschichte und Theorie vormoderner Textualität, dem höfischen Lied, den Erzählformen des Mittelalters und der Frühen Neuzeit sowie der mediävistischen Kulturwissenschaft. Er war Gastprofessor an der École Pratique des Hautes Études, Paris, und ist seit 2010 ordentliches Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Seit Oktober 2011 ist Strohschneider External Senior Fellow der FRIAS School of Language & Literature, im kommenden Wintersemester wird er die Dagmar Westberg-Gastprofessur für Geisteswissenschaften an der Goethe-Universität in Frankfurt innehaben.
Mit der DFG ist Peter Strohschneider bereits seit seinem Habilitationsstipendium aus den Jahren 1989 bis 1991 eng verbunden. Von 1997 bis 1999 war er Ko-Sprecher des DFG-geförderten Sonderforschungsbereichs (SFB) „Institutionalität und Geschichtlichkeit“ an der TU Dresden, des ersten geisteswissenschaftlichen SFB in den neuen Bundesländern, und von 2000 bis 2002 Sprecher des Europäischen Graduiertenkollegs „Institutionelle Ordnungen, Schrift und Symbole“ der DFG in Dresden und Paris. Von 2003 bis 2011 forschte er im SFB „Pluralisierung und Autorität in der Frühen Neuzeit“ an der LMU München.
Ab 2005 gehörte Peter Strohschneider sechs Jahre lang dem Wissenschaftsrat an, dem wichtigsten wissenschaftspolitischen Beratungsgremium von Bund und Ländern. Als dessen Vorsitzender von Februar 2006 bis Januar 2011 war er unter anderem zusammen mit den DFG-Präsidenten Ernst-Ludwig Winnacker (bis Ende 2006) und Matthias Kleiner maßgeblich an der Durchführung der ersten Phase sowie an der Vorbereitung der zweiten Phase der Exzellenzinitiative zur Stärkung der universitären Spitzenforschung beteiligt.

07/2012