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LiLi-Fellow John Nerbonne erhält Humboldt-Forschungspreis

John Nerbonne, Computerlinguist an der Universität Groningen/Niederlande und von September 2012 bis Februar 2013 Senior Research Fellow der FRIAS School of Language & Literature, wird mit einem Humboldt-Forschungspreis der Alexander von Humboldt-Stiftung ausgezeichnet. Der Preis ist mit 60.000 Euro dotiert und wird laut Stiftung an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aller Fachrichtungen aus dem Ausland vergeben, deren bisheriges Gesamtschaffen „grundlegende Entdeckungen, Erkenntnisse oder neue Theorien das eigene Fachgebiet nachhaltig geprägt haben und von denen auch in der Zukunft weitere Spitzenleistungen erwartet werden können“. John Nerbonne wird für seine Verdienste vor allem im Bereich der quantitativen Analyse geografisch verteilter Sprachdaten ausgezeichnet.

Nerbonne hat Sprachwissenschaft und Informatik an der Ohio State University studiert und anschließend mehrere Jahre in der Industrie gearbeitet (Hewlett-Packard Labs, Palo Alto, und Deutsches Forschungszentrum für künstliche Intelligenz, Saarbrücken). Seit 1993 hat er den Lehrstuhl für Computerlinguistik in Groningen inne, wo er auch die Abteilung für geisteswissenschaftliche Informatik leitet. Er war langjähriger Direktor des Center for Language and Cognition in Groningen und wurde 2002 zum Präsidenten der internationalen Association for Computational Linguistics gewählt. Er hat zu einem breiten Spektrum von sprachwissenschaftlichen Themen geforscht, u.a. Grammatikentwicklung, Semantik, natürlich-sprachliche Schnittstellen, computerunterstützte Sprachlernsysteme, Informationsextraktion, Simulationen von Spracherwerb, Sprachkontakt sowie syntaktische Unterschiede in Textkorpora. Der Fokus seiner Forschung ist seit zehn Jahren die computerunterstütze Analyse der Aussprachevariation. Die hierbei von ihm entwickelten neuen Techniken werden vor allem im Bereich der Dialektologie verwendet.

Am FRIAS widmet sich John Nerbonne von September 2012 bis Februar 2013 dem Forschungsprojekt „Variation and Frequency“.

10/2012