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Prof. Dr. Hans-Jörg Rheinberger

Wissenschaftsgeschichte
Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte Berlin
April - Juli 2012

 

CV

Ich bin in der Schweiz (Grabs) geboren und in Liechtenstein (Vaduz) aufgewachsen. Studiert habe ich Philosophei und Biologie an den Universitäten in Tübingen und Berlin (FU Berlin). 1972 schloss ich das Philosophiestudium mit dem Magister Artium ab, 1979 das Biologiestudium mit dem Diplom. 1982 wurde ich an der FU Berlin zum Dr. rer. nat. promoviert, wo ich mich 1987 auch in Molekularbiologie habilitierte. Von 1982 bis 1990 arbeitete ich als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Max-Planck-Institut für Molekulare Genetik in Berlin-Dahlem. 1989/90 verbrachte ich ein Sabbatical im Program for History of Science an der Stanford University. Von 1990 bis 1994 war ich Dozent für Geschichte der Biologie an der Universität Lübeck, von 1994 bis 1996 Außerordentlicher Professor für Molekularbiologie und Wissenschaftsgeschichte an der Universität Salzburg. 1993/94 war ich Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin. Seit 1997 bin ich Wissenschaftliches Mitglied der Max-Planck-Gesellschaft und Direktor am Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte in Berlin. Daneben lehre ich als Honorarprofessor am Institut für Philosophie und Geschichte der Wissenschaften und der Technik an der TU Berlin. Meine gegenwärtigen Arbeitsschwerpunkte sind die Geschichte und Epistemologie der Lebenswissenschaften sowie die Geschichte und Epistemologie des Experiments.
 

 

Publikationen (Auswahl)

Books and Editions

  • Hans-Jörg Rheinberger: Experiment, Differenz, Schrift. Anmerkungen zur Geschichte epistemischer Dinge. Basiliskenpresse, Marburg 1992
  • Hans-Jörg Rheinberger, Michael Hagner und Bettina Wahrig- Schmidt (eds.): Räume des Wissens: Repräsentation, Codierung, Spur. Akademie Verlag, Berlin 1997
  • Hans-Jörg Rheinberger: Toward a History of Epistemic Things. Synthesizing Proteins in the Test Tube. Stanford University Press, Stanford 1997
  • Hans-Jörg Rheinberger, Experimentalsysteme und epistemische Dinge. Eine Geschichte der Proteinsynthese im Reagenzglas. Wallstein Verlag, Göttingen 2001
  • Hans-Jörg Rheinberger, Iterationen. Merve Verlag, Berlin 2005
  • Hans-Jörg Rheinberger, Epistemologie des Konkreten. Studien zur Geschichte der Biologie. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2006; English translation: An Epistemology of the Concrete. Duke University Press, Durham and London 2010
  • Staffan Müller-Wille and Hans-Jörg Rheinberger (eds.), Heredity Produced. At the Crossroads of Biology, Politics, and Culture, 1500-1870. MIT Press, Cambridge MA 2007
  • Hans-Jörg Rheinberger, Historische Epistemologie zur Einführung. Junius Verlag, Hamburg 2007; English translation: On Historicizing Epistemology. Stanford University Press, Stanford 2010
  • Hans-Jörg Rheinberger und Staffan Müller-Wille, Vererbung. Geschichte und Kultur eines biologischen Konzepts. Fischer
    Taschenbuch, Frankfurt am Main 2009; English translation: Heredity. Chicago University Press, Chicago, in press
  • Staffan Müller-Wille und Hans-Jörg Rheinberger, Das Gen im Zeitalter der Postgenomik. Eine wissenschaftshistorische
    Bestandsaufnahme. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2009

 

 

FRIAS-Projekt

Zum Verständnis der epistemischen und kulturellen Dynamik der Lebenswissenschaften im 20. Jahrhundert. Eine Bestandsaufnahme.

Im Laufe des 20. Jahrhunderts haben die Lebenswissenschaften eine epistemische und kulturelle Dynamik entwickelt, die immer noch nicht umfassend verstanden ist, weder in ihren Voraussetzungen noch in ihren Konsequenzen. Wenn die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts von einer Allgemeinen Biologie des Typus der klassischen Genetik und ihrer Assoziation mit einer Reihe sozialer Biologismen beherrscht war, so charakterisierte der Aufstieg der Molekularbiologie die Periode des Kalten Krieges nach dem Zweiten Weltkrieg. In ihrem Gefolge fand eine tiefgreifende Rekonfiguration der Beziehung wzischen den Lebenswissenschaften und der Medizin statt. An der Wende des Millenniums hießen die neuen Schlagwörter “Biomedizin”, “Systembiologie” und “synthetische Biologie”. Mein neues Projekt zielt darauf, diese globalen und folgenreichen Rekonfigurationen historisch zu verstehen, sowohl in ihren Rückwirkungen auf die akademische Landschaft als auch im Hinblick auf ihre gesellschafttlichen Reperkussionen.