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Prof. Dr. Sebastian Wogenstein

University of Connecticut
Neuere Deutsche Literatur, Jüdische Studien

External Senior Fellow (HRRC Fellow)
Juli 2021 - Juni 2023

CV

Sebastian Wogenstein lehrt als Associate Professor of German Studies and Comparative Literature an der University of Connecticut (USA). Er ist Co-Director des Connecticut/Baden-Württemberg Human Rights Research Consortium und Faculty Associate am Center for Judaic Studies and Contemporary Jewish Life sowie am Human Rights Institute der University of Connecticut. Seine Forschungsschwerpunkte sind deutschsprachig jüdische Literatur, Literatur und Menschenrechte sowie Gegenwartsliteratur und Theater. Er ist der Autor von Horizonte der Moderne: Tragödie und Judentum von Cohen bis Levinas und Mitherausgeber der Bände An Grenzen: Literarische Erkundungen und Globale Kulturen – Kulturen der Globalisierung. Aufsätze von ihm sind u.a. in den folgenden Zeitschriften erschienen: The Germanic Review, Monatshefte, Gegenwartsliteratur, Naharaim, Telos, Prooftexts, the Journal of Human Rights, Jewish Social Studies, the Rosenzweig Yearbook, and the Yearbook for European Jewish Literature Studies. Sebastian Wogenstein ist Schatzmeister und Sekretär der North American Heine Society.

Publiktionen (Auswahl)

  • Sebastian Wogenstein: “Rosenzweig’s Silences: Tragedy and Life in The Star of Redemption.” Rosenzweig Jahrbuch/Rosenzweig Yearbook 12 (2021): 173-189.
  • Sarah S. Willen, Sebastian Wogenstein, Katherine A. Mason: “Everyday Disruptions and Jewish Dilemmas: Preliminary Insights from the Pandemic Journaling Project.” Jewish Social Studies 26:1 (2020): 192-212.
  • Sebastian Wogenstein: “Human Rights and the Intellectual’s Ethical Duty: Broch’s Political Writings.” A Companion to the Works of Hermann Broch. Ed. Graham Bartram, Sarah McGaughey, and Galin Tihanov. Rochester, NY: Camden House, 2019: 159-188.
  • Sebastian Wogenstein: “The Problem of Evil in a World in Crisis: Monika Maron’s Krähengekrächz and Zwischenspiel.” Gegenwartsliteratur. German Studies Yearbook 17 (2018). 287-311.
  • Sebastian Wogenstein. Horizonte der Moderne: Tragödie und Judentum von Cohen bis Lévinas. Heidelberg: Universitätsverlag Winter, 2011.

FRIAS Projekt

Connecticut/Baden-Württemberg Human Rights Research Consortium / Human Rights as Paradigm: Shifts in Contemporary German Jewish Literature

Menschenrechte haben seit der Jahrtausendwende verstärkt Aufmerksamkeit auch jenseits der traditionellen Disziplinen Völkerrecht, Politikwissenschaft und Geschichtswissenschaft erlangt. Die Literaturwissenschaft ist einer der Forschungsbereiche, in denen Menschenrechte jüngst mehr Beachtung gefunden haben, doch richtete sich der Fokus bisher meist auf postkoloniale Literatur und die Literatur des globalen Südens.

Obgleich die Erinnerung an die Shoah weiterhin eine zentrale Rolle in der deutschsprachig jüdischen Gegenwartsliteratur spielt, hat sich seit der Jahrtausendwende eine breiter angelegte Menschenrechtsperspektive als dominantes Paradigma herausgebildet. Deutschsprachig jüdische Literatur weist eine besonders ausgeprägte Neigung auf, sich explizit mit Menschenrechtsthemen auseinanderzusetzen. Dazu zählen vor allem Rechte, die Migration und Mobilität betreffen, kulturelle Diversität sowie wirtschaftliche und soziale Rechte. In einigen Fällen werden auch Intergenerationsrechte thematisiert.

Mein Forschungsprojekt setzt sich mit diesen menschenrechtsbezogenen Dimensionen der deutschsprachig jüdischen Gegenwartsliteratur und dem literarisch verarbeiteten Protest gegen Menschenrechtsverletzungen auseinander. Diese literarischen Gesten des Protests lassen Vergleiche zur langen religiösen Tradition der Klage und des Protests gegen Verletzungen göttlicher Gerechtigkeit zu. In der säkularisierten Welt nehmen soziale Gerechtigkeit und Menschenrechte den Platz göttlicher Gerechtigkeit ein und bilden einen Rahmen innerhalb dessen gegen Verletzungen dieser Rechte appelliert und Forderungen nach Behebung der Missstände bzw. Reparationen erhoben werden können.

Hier finden Sie weiterführende Informationen zum Human Rights Research Consortium.