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Sie sind hier: FRIAS Fellows Fellows 2021/22 JunProf. Dr. Philipp Schwab

JunProf. Dr. Philipp Schwab

Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Philosophie
Junior Fellow
Oktober 2018 - Juli 2019

CV

Philipp Schwab ist Juniorprofessor für Philosophie mit Schwerpunkt „Klassische deutsche Philosophie und ihre Rezeption“ an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Er ist Leiter eine Emmy Noether-Forschergruppe (DFG) zum Thema: „Das Absolute und die Differenz: Der Dialog zwischen Schelling und Hegel 1794-1842“.

Lehr- und Forschungstätigkeiten u.a. am Søren Kierkegaard Research Centre (Kopenhagen, 2008), der Schelling-Kommission an der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (München, 2010), der Universität Basel (Schweiz, 2012), der University of Chicago (USA, 2013–2015) und der LMU (München, 2015).

Forschungsschwerpunkte sind insbesondere die Klassische deutsche Philosophie (Kant, Fichte, Schelling, Hegel) sowie die europäische Philosophie des 19. und 20. Jahrhunderts (Kierkegaard, Nietzsche, Heidegger, Derrida); Metaphysik und Metaphysikkritik, Existenzphilosophie sowie Philosophie der Differenz. Ein besonderes Interesse gilt den inneridealistischen Auseinandersetzungen und Debatten (zwischen Fichte und Schelling, zwischen Schelling und Hegel) mit einem systematischen Fokus auf den Bestimmungen von erstem Prinzip und System sowie von Identität und Differenz.

Aktivitäten u.a. als Mitherausgeber der internationalen Zeitschrift Schelling-Studien und der Buchreihe Beiträge zur Schelling-Forschung, Mitglied im Ausschuss zur Herausgabe der Historisch-kritischen Ausgabe der Werke Schellings an der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, PI im Forschungsprojekt „Schelling-Heidegger: Anxiety and Abyss in Contemporary Philosophy“ (Barcelona, gefördert vom Spanischen Ministerium für Wissenschaft, Innovation und Universitäten).

Publikationen (Auswahl)

  • Schwab 2018a:. „Vom Prinzip zum Indefiniblen. Schellings Systembegriff der Weltalter und der Erlanger Vorlesung im Lichte der Auseinandersetzung mit Hegel.“ In: Systemkonzeptionen im Horizont des Theismusstreites (1811–1821), hrsg. v. C. Danz, J. Stolzenberg u. V. Waibel. Hamburg, 199–123.
  • Schwab 2018b: „Von der Negativität zum Ungrund. Hegels Phänomenologie des Geistes und Schellings Freiheitsschrift“, in: Systeme in Bewegung. Systembegriffe um 1800-1809, hrsg. v. C. Danz, J. Stolzenberg u. V. Waibel. Hamburg, 131–155.
  • Schwab 2017: „A = A. Zur identitätslogischen Systemgrundlegung bei Fichte, Schelling und Hegel“, in: Internationales Jahrbuch des Deutschen Idealismus / International Yearbook of German Idealism 12, 261–289.
  • Schwab 2015 (Hg. mit G. Bensussan, L. Hühn): L’héritage de Schelling. Interprétations aux XIXème et XXème siècles / Das Erbe Schellings. Interpretationen im 19. und 20. Jahrhundert, Freiburg / München.
  • Schwab 2012: Der Rückstoß der Methode. Kierkegaard und die indirekte Mitteilung, Berlin / Boston.

FRIAS-Projekt

Difference and Identity. The Dialogue between Schelling and Hegel

Das Projekt untersucht den Dialog zwischen Schelling und Hegel als zwei zentralen Vertretern der Klassischen deutschen Philosophie. Obgleich dieser Disput zweifellos zu den bedeutenden und einflussreichen Debatten der abendländischen Philosophie gehört, ist er bemerkenswert selten erforscht worden. Das Projekt wird, in historischer Hinsicht, erstmals die Hauptschritte dieses Dialogs detailliert aufarbeiten (Zusammenarbeit, ‚Entfremdung’ und wechselseitige Kritik) und dabei einen Schwerpunkt auf die entscheidende, aber kaum erforschte frühe Phase der Debatte legen (1801–1811). In systematischer Hinsicht möchte das Projekt zeigen, dass der Kern der Debatte zwischen beiden Denkern im Begriff der Differenz liegt. Schelling und Hegel beginnen gemeinsam mit der Einsicht, dass das geforderte ‚System der Philosophie’ nur im Ausgang von dem erlangt werden kann, was sie das ‚Prinzip absoluter Identität’ nennen. Ihr Weg entzweit sich aber über der Frage, wie diese absolute Identität zur Bestimmung der Differenz ins Verhältnis gesetzt werden kann. Das Projekt zeigt, dass diese Uneinigkeit schon von Beginn an gegeben ist, aber erst später zum Austrag kommt und dann zum ‚Bruch’ zwischen beiden führt. Im Durchgang durch diese Debatte möchte das Projekt verschiedene Konzeptionen der Differenz herausarbeiten und systematisch diskutieren, die sich aus der Auseinandersetzung ergeben, z.B.  eine der Identität untergeordnete quantitative Differenz, die Negativität als relationale, der Identität immanente Differenz oder Differenz als Alterität und Exteriorität. Schließlich soll im Projekt auch gezeigt werden, dass diese Rekonstruktion, gerade indem sie auf die Frage nach der Differenz fokussiert, so genannte ‚nachidealistische‘ Denktraditionen des 19. und 20. Jahrhunderts in neuem Licht erscheinen lässt.