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Prof. Dr. Eva Lütkebohmert-Holtz

Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Quantitative Finanzmarktforschung
Internal Senior Fellow
Oktober 2018 - Juli 2019

CV

Eva Lütkebohmert-Holtz ist Professorin für Quantitative Finanzmarktforschung an der Universität Freiburg. Sie hat Mathematik an den Universitäten Bonn und Toronto studiert und wurde im Jahr 2004 an der Universität Bonn zum Dr. rer. nat. in Mathematik promoviert. Von 2005-2006 hat sie als Research Analyst im Zentralbereich Banken- und Finanzaufsicht der Deutschen Bundesbank gearbeitet und war von 2006-2009 als Juniorprofessorin an der Fakultät für Gesellschafts- und Wirtschaftswissenschaften der Universität Bonn tätig. Anschließend ist als Leiterin der Nachwuchsforschergruppe „Financial Mathematics: Pricing of Risks in Incomplete Markets“ an die Universität Freiburg gewechselt, wo sie 2013 zur Professorin für Quantitatitve Finanzmarktforschung ernannt wurde.

Ihre Forschung befasst sich sowohl mit der theoretischen als auch mit der empirischen Analyse von Finanzmärkten und liegt an der Schnittstelle zwischen Wirtschaftswissenschaften, Mathematik und Statistik. Ihre Publikationen umfassen zahlreiche Artikel zum Management und zur Modellierung von Finanzrisiken, insbesondere von Kredit- und Liquiditätsrisiken, zu Zinsmärkten, zur Bewertung und zum Hedging von Finanzderivaten und weiteren Themen.

Publikationen (Auswahl)

  • Endogenous credit spreads and optimal debt financing structure in the presence of liquidity risk. European Financial Management 23(1), pp. 55-86, 2017 (with D. Oeltz and Y. Xiao).
  • Rollover risk and credit risk under time-varying margin. Quantitative Finance 17(3), pp. 455-469, 2017 (with X.-Z. He and Y. Xiao).
  • Funding Liquidity, Debt Tenor Structure, and Creditor's Belief: An Exogenous Dynamic Debt Run
    Model. Mathematics and Financial Economics 9, pp. 271-302, 2015 (with G. Liang and W. Wei).
  • A multi-period bank run model for liquidity risk. Review of Finance 18, pp. 803-842, 2014 (with G. Liang and Y. Xiao).
  • Granularity adjustment for regulatory capital assessment. International Journal of Central Banking 9 (3), pp. 33-71, 2013 (with M.B. Gordy).

FRIAS-Projekt

Instabilität von Interbankenmärkten

Der Kollaps des Interbankenmarktes während der Finanzkrise 2007/2008 hatte erhebliche Auswirkungen auf das gesamte Finanzsystem und die auf die Krise folgende Rezession gravierende Konsequenzen für die gesamte Wirtschaft. Das Verständnis von Ursachen für die in und nach der Finanzkrise beobachteten Instabilitäten des Finanzsystems und die Entwicklung von Modellen, welche solche Risikofaktoren berücksichtigen, ist daher von hoher sozialer Relevanz und ist das Hauptziel dieses Forschungsprojektes.

Insbesondere sollen ökonomische Faktoren untersucht werden, welche die Spreads auf Interbankenkredite maßgeblich beeinflussen. Letztere sind während der Finanzkrise 2007/2008 drastisch angestiegen und auch nach der Krise auf einem deutlich erhöhten Niveau geblieben.

Darüber hinaus soll im Rahmen dieses Projektes ein neuer dynamischer Modellansatz entwickelt werden, um den Zusammenhangs zwischen Kapitalabflüssen von Kreditgebern und dem Handel im Interbankenmarkt zu analysieren sowie zur Identifizierung von systemische Risiken in Finanznetzwerken.

Unsere Ergebnisse haben zahlreiche praxisrelevante Implikationen u.A. für die Bewertung und das Hedgen von Zinsderivaten, das Risikomanagement von Finanzinstitutionen und die Entwicklung von regulatorischen Methoden zur Sicherung von Finanzmarktstabilität.