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Prof. Dr. Burkhard Hasebrink

Mediävistik
Universität Freiburg
April 2010 - März 2011

Vergangene FRIAS-Aufenthalte

  • April 2010 - März 2011

 

CV

Nach meinem Abitur am Görresgymnasium in Düsseldorf 1976 studierte ich Germanistik, Philosophie und Pädagogik an der Universität Münster. Dort promovierte ich 1988 mit einer Arbeit über die deutschen Predigten Meister Eckharts. Nach einem Postdoktorandenstipendium der DFG zu einer der bedeutendsten deutschsprachigen Predigtsammlungen des Mittelalters, dem Paradisus anime intelligentis, erhielt ich ein Habilitationsstipendium der DFG. 1995 erhielt ich eine wissenschaftliche Mitarbeiterstelle bei Prof. Dr. Klaus Grubmüller in Göttingen. Die Habilitationsschrift aus dem Jahr 2000 widmet sich unter dem Titel Prudentiales Wissen dem Klugheitshandeln in Erzähltexten des 12. Jahrhunderts. Nach einer Lehrstuhlvertretung in München im WS 2002/03 erhielt ich 2003 einen Ruf an die Universität Freiburg auf eine Professur für Ältere deutsche Literatur und Sprache. Zu meinen Schwerpunkten zählt neben der deutschen Erzählliteratur des Mittelalters die deutsche geistliche Literatur. Ein inzwischen abgeschlossenes Forschungsprojekt widmete sich der Erforschung der Semantik der Gelassenheit im 14. Jahrhundert. Ein künftig von der DFG gefördertes Projekt untersucht Schwerpunkte der Überlieferung der deutschen Predigten Meister Eckharts im 15. Jahrhundert.

 

 

Publikationen (Auswahl):

 

  • Sermo profundissimus. Die Armutspredigt Meister Eckharts im Spiegel einer Handschrift aus der Kartause Erfurt, in: Figurationen 8 (2007), H. 1, S. 47-60.
  • "Ich kann nicht ruhen, ich brenne". Überlegungen zur Ästhetik der Klage im Fließenden Licht der Gottheit, in: Das fremde Schöne. Dimensionen des Ästhetischen in der Literatur des Mittelalters, hg. von Manuel Braun und Christopher Young, Berlin/New York 2007 (Trends in Medieval Philology 12), S. 91-107.
  • Diesseits? Eucharistie bei Meister Eckhart im Kontext der Debatte um ‚Präsenzkultur’, in: Mediale Gegenwärtigkeit, hg. von Christian Kiening, Zürich 2007 (Medienwandel - Medienwechsel - Medienwissen. Historische Perspektiven 1), S. 193-205.
  • Elsbeth von Oye, Offenbarungen (um 1340), in: Literarische Performativität. Lektüren vormoderner Texte, hg. von Cornelia Herberichs und Christian Kiening, Zürich 2008 (Medienwandel - Medienwechsel - Medienwissen. Historische Perspektiven 3), S. 259-279.
  • Die 'Armutspredigt' in der Kartause Erfurt. Ein Fundbericht, in: Meister-Eckhart-Jahrbuch 2 (2008), S. 269-275.
  • Erecs Wunde. Zur Performativität der Freundschaft im höfischen Roman, in: Oxford German Studies 38 (2009), S. 1-11.
  • mitewürker gotes. Zur Performativität der Umdeutung in den deutschen Schriften Meister Eckharts, in: Literarische und religiöse Kommunikation in Mittelalter und Früher Neuzeit. DFG-Symposion 2006, hg. von Peter Strohschneider, Berlin/New York 2009, S. 62-88.
  • Die Ambivalenz des Erneuerns. Zur Aktualisierung des Tradierten im mittelalterlichen Erzählen, in: Fiktion und Fiktionalität in den Literaturen des Mittelalters. Jan-Dirk Müller zum 65. Geburtstag, hg. von Ursula Peters und Rainer Warning, München 2009, S. 205-217.
  • 'Paradisus anime intelligentis'. Studien zu einer dominikanischen Predigtsammlung aus dem Umkreis Meister Eckharts, hg. von Burkhard Hasebrink, Nigel F. Palmer und Hans-Jochen Schiewer, Tübingen 2009.
  • Dialog der Varianten. Untersuchungen zur Textdifferenz der Eckhartpredigten aus dem 'Paradisus anime intelligentis', in: 'Paradisus anime intelligentis'. Studien zu einer dominikanischen Predigtsammlung aus dem Umkreis Meister Eckharts, hg. von Burkhard Hasebrink, Nigel F. Palmer und Hans-Jochen Schiewer, Tübingen 2009, S. 133-182.

 

 

FRIAS-Projekt

Das Andere der Repräsentation. Die Armutspredigt im diskursiven Kontext mittelalterlicher Klosterkultur

Im Prozess gegen Meister Eckhart blieb ein Text unbeachtet, der in radikaler Weise die Grundlagen der religiösen Kultur des Mittelalters umdeutet – die Armutspredigt. ‚Geistige Armut’ deutet diese Predigt als ein Nichtwissen, Nichtwollen und Nichthaben der abgeschiedenen Seele. Diese Seele soll so frei von allem sein, dass sie nicht einmal mehr einen Ort habe, in dem Gott wirken könne. In dieser Freiheit gelange die Seele in ihren ersten Grund des Ich, in dem Gott und Seele ununterschieden eins sind. Jede Praxis einer religiösen Repräsentation des Transzendenten verfehlt eine solche Einheit, und insofern überrascht nicht, dass die spätmittelalterliche Textgeschichte dieser Predigt faszinierende Bearbeitungen aufweist. Das Projekt will diese Textgeschichte der Predigt, die zu den bestüberlieferten Texten Eckharts gehört, in ihren einzelnen Stationen erforschen und die Bearbeitungen im Kontext der jeweiligen Mitüberlieferung beleuchten.