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PD Dr. Matthias Waechter

Institut Européen des Hautes Etudes Internationales Nizza
Guest Fellow
15.04.13-31.05.13

Freiburg Institute for Advanced Studies (FRIAS)
School of History
D-79104 Freiburg im Breisgau

CV

Geb. 1965 in Bonn. Studium der Geschichte und Philosophie an den Universitäten Bonn, Freiburg i. Brsg., Paris IV und Rochester (N.Y.). 1990 Master of Arts an der University of Rochester (N.Y.) Forschungsaufenthalte in Washington (D.C.), Madison (Wisc.) und San Marino (Calif.). 1994 Promotion (summa cum laude) mit der Dissertation „Die Erfindung des amerikanischen Westens. Die Geschichte der Frontier-Debatte“ (ausgezeichnet mit dem Gerhard-Ritter-Preis 1996). Von 1994 bis 2000 Wissenschaftlicher Assistent am Historischen Seminar der Universität Freiburg i. Brsg. 1997/98 Forschungsstipendium am Deutschen Historischen Institut Paris. 1999 Fulbright-Stipendiat an der New York University. 2000-2005 DAAD-Dozentur am Institut Européen des Hautes Etudes Internationales in Nizza. 2004 Habilitation in Freiburg mit der Habilitationsschrift „Der Mythos des Gaullismus. Heldenkult, Geschichtspolitik und Ideologie 1940-1958“ (ausgezeichnet mit dem Deutsch-Französischen Parlamentspreis 2007 sowie dem Daimler-Chrysler-Services Preis 2004). Seit 2007 Direktor des Institut Européen des Hautes Etudes Internationales (seit 2012: Institut Européen-European Institute) in Nizza. Im Herbstsemester 2010 Gastprofessur an der Universität Freiburg (Schweiz).

PUBLIKATIONEN (10 ausgewählte)

  • Die Erfindung des amerikanischen Westens. Die Geschichte der Frontier-Debatte, Freiburg 1996.
  • Die „Progressive Historians“ und die Modernisierung der amerikanischen Geschichtswissenschaft, in: Wolfgang Küttler/Jörn Rüsen/Ernst Schulin (Hg.), Geschichtsdiskurs Vol. IV, Frankfurt/M.: Fischer 1997, S. 124-135.
  • Versailles und der amerikanische Liberalismus, in: Gerd Krumeich (Hg.), Versailles 1919. Ziele - Wirkung - Wahrnehmung, Essen: Klartext 2001, S. 105-112.
  • Hannah Arendt - Der Vergleich zwischen Amerikanischer und Französischer Revolution, in: Erich Pelzer (Hg.), Revolution und Clio. Die Hauptwerke zur Französischen Revolution, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2004, S. 330-347.
  • Der Mythos des Gaullismus. Heldenkult, Geschichtspolitik und Ideologie, Göttingen 2006.
  • Fortschrittsdiskurse in Frankreich und den USA im 19. und 20. Jahrhundert, in: Saeculum. Jahrbuch für Universalgeschichte 58/II (2007), S. 297-318.
  • Le jacobinisme: la fin d’une tradition politique?, in : L’Europe en formation, No. 3-4, 2007, S. 99-107.
    Mythos, Version: 1.0, in: Docupedia-Zeitgeschichte, 11.2. 2010, URL: http://docupedia.de/docupedia/index.php?title=Mythos&oldid=68895
  • Helmut Schmidt und Valéry Giscard d’Estaing. Auf der Suche nach Stabilität in der Krise der 70er Jahre, Bremen 2011.
  • Repenser l’histoire en exil : L’exil comme lieu de réinterprétation de l’histoire allemande, in : Cahiers de la Méditerrannée 82 (2011), S. 101-106. URL : http://cdlm.revues.org/5720?&id=5720

 

FRIAS FORSCHUNGSPROJEKT

"Geschichte Frankreichs im 20. Jahrhundert"

Der Band ist Teil der von Ulrich Herbert herausgegebenen „Europäischen Geschichte im 20. Jahrhundert“, die im Verlag C.H. Beck erscheint. Die leitenden Fragestellungen dieser Reihe bieten für das Thema einen innovativen Ansatz. Dieser besteht zunächst in der weitgefassten, ein "langes" 20. Jahrhundert in den Blick nehmenden Perspektive. Ein Beginn im späten 19. Jahrhundert macht es möglich, die Umbruchsprozesse im Frankreich der Dritten Republik in ihrer Komplexität und Verschränkung sichtbar zu machen: Das "nation-building" im Innern, mit dem man eineheterogene Bauerngesellschaft politisch integrieren wollte; die Expansion nach Außen, die das Land an die Spitze der modernen Zivilisation stellen sollte; die späte und zunächst sehr partielle Industrialisierung. Nach der immer erfolgreicheren, aber nie völlig abgeschlossenen nationalen Integration des ruralen Frankreich rückt ab ca. 1890 die Integration einer modernen Klassengesellschaft in den Vordergrund. Die kennzeichnenden Phasen des 20. Jahrhunderts - vom den ideologischen Frontstellungen der Zwischenkriegszeit über die Volksfront, den Korporatismus Vichys, den sozialstaatlichen Elan der Befreiungszeit, die colbertistische Modernisierung de Gaulles bis hin zum letzten Aufflammen des französischen Sozialismus unter Mitterrand - erscheinen so als immer neue Versuche, eine spezifisch französische Lösung der Strukturprobleme einer Industriegesellschaft zu finden. Nachdem die Hochindustrialisierung in den 70er Jahren ihren Scheitelpunkt erreicht hatte, rückt seitdem ein neues Problem in den Vordergrund, nämlich die Integration einer postindustriellen Migrationsgesellschaft. Einerseits müssen die Krisenerscheinungen eines strukturellen Wandels bewältigt werden, andererseits gilt es, eine bislang ungekannte ethnisch-kulturelle Diversität zu integrieren. Diese Herausforderungen dauern an; sie weisen über das 20. Jahrhundert in die Gegenwart hinaus.