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Freiburger Horizonte - Die Energiewende und Deutschland

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"Die Energiewende & Deutschland – Nationale Herausforderung und globale Chance"

Teilnehmerinnen und Teilnehmer:

Rita Schwarzelühr-Sutter, MdB

Prof. Dr. Eicke R. Weber, Fraunhofer ISE

Roland Hipp, Greenpeace Deutschland

Dr. Thorsten Radensleben, Badenova AG

Moderator: Stefan Pawellek, Journalist

Nationale Herausforderung und Globale Chance
Wann 09.07.2015
von 21:00 bis 22:30
Wo Aula (Kollegiengebäude I), Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Name
Teilnehmer öffentlich / open to the public
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Nach der erfolgreichen Auftaktveranstaltung der Freiburger Horizonte am 12. Februar mit Prof. Klaus Töpfer veranstaltet das FRIAS nun die Folgeveranstaltung zum Thema „Die Energiewende in Deutschland“.

Am 9. Juli wird von 19 – 20.30 Uhr eine Podiumsdiskussion mit dem Titel „Die Energiewende & Deutschland – Nationale Herausforderung und globale Chance“ in der Aula der Universität (KG1) stattfinden.

An der Podiumsdiskussion, die vom Journalisten Stefan Pawellek moderiert wird, nehmen folgende Vertreter der Politik, Wirtschaft und Wissenschaft teil:

Rita Schwarzelühr-Sutter, MdB, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit

Prof. Dr. Eicke R. Weber, Leiter des Freiburger Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE, Co-Organisator des FRIAS Forschungsschwerpunktes „Quantenphysikalische Effekte der Photosynthese“

Roland Hipp, stellvertretender Geschäftsführer und Kampagnengeschäftsführer von Greenpeace Deutschland

Dr. Thorsten Radensleben, Vorstandsvorsitzender der Badenova AG & Co. KG

 


Mit dem Thema Energiewende sollen verschiedene Aspekte rund um eine der wichtigsten Aufgaben des 21. Jahrhunderts beleuchtet werden. Das Vorzeigeprojekt der aktuellen Bundesregierung ist auch der Versuch, andere Länder von erneuerbaren Energien zu überzeugen. Doch die ökologische Aufbruchstimmung der vergangenen Jahre scheint zu schwinden. Die Probleme um den Ausbau der Netze und die Sorge vor steigenden Kosten für Verbraucherinnen und Verbraucher lassen das Vorhaben immer wieder ins Stocken geraten. Die Podiumsdiskussion soll Chancen und Risiken der Energiewende aus verschiedenen Perspektiven näher beleuchten. Zu nennen sind hier einerseits die volks- und betriebswirtschaftlichen sowie energie, industrie- und entwicklungspolitischen Dimensionen der Energiewende und andererseits die Bedeutung der Energiewende für die Forschung in Deutschland, speziell die Forschungsagenden, das Verhältnis von Grundlagen- zu angewandter Forschung und vor allem auch die erforderlichen Rahmenbedingungen für einen erfolgreichen Transfer aus der Grundlagenforschung in die Anwendung.

 

Weitere Informationen:

Bildergalerie

bitte klicken Sie auf das Bild

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Videomitschnitt des Vortrags

 

Freiburger Horizonte - Die Energiewende und Deutschland: Nationale Herausforderung und Globale Chance

Am 9. Juli diskutierten Vertreter aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft das Thema „Die Energiewende und Deutschland – Nationale Herausforderung und globale Chance?“ im Rahmen der vom FRIAS organisierten Vortragsreihe „Freiburger Horizonte“. Nach der erfolgreichen Auftaktveranstaltung zum Thema Energiewende mit Bundesminister a.D. Prof. Klaus Töpfer im Februar 2015 bot die Podiumsdiskussion nun die Gelegenheit, die ganz konkreten Herausforderungen einer Energiewende, die gesellschaftliche und ökologische Interessen gleichermaßen im Blick hat, aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten.

Rita Schwarzelühr-Sutter, die Parlamentarische Staatssekretärin des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit bot interessante Einblicke in die politische Seite der Energiewende, insbesondere auch im Hinblick auf Klimaverhandlungen auf globaler Ebene. Dr. Thorsten Radensleben, Vorstandsvorsitzender der Badenova AG, brachte die unternehmerische Sicht auf die Energiewende mit in die Diskussion, während der stellvertretende Geschäftsführer und Kampagnengeschäftsführer von Greenpeace Deutschland, Roland Hipp, auf bestehende Problemlagen bei der politischen und ökonomischen Umsetzung der Energiewende hinwies. Prof. Dr. Eicke R. Weber, Leiter des Freiburger Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE und Co-Organisator des FRIAS Forschungsschwerpunktes „Quantenphysikalische Effekte der Photosynthese“ verdeutlichte die Verbindungen und Wechselwirkungen zwischen Wissenschaft, Politik und Gesellschaft.

Moderiert wurde das Quartett vom Journalisten Stefan Pawellek, der die Zuhörerinnen und Zuhörer mit Fragekarten zu den zwei Themenblöcken: Nationale Herausforderungen und Globale Chancen - aktiv in die Diskussion integrierte.

Im Laufe der Diskussion zeigte sich, dass das Projekt der Energiewende insbesondere im globalen Kontext Fragestellungen aufwirft, die ein Umdenken in Wirtschaft und Gesellschaft erfordern. So äußerte Rita Schwarzelühr-Sutter, für sie sei „Energie untrennbar mit Klimawandel verbunden“ und für Eicke Weber ist die Erschließung nachhaltiger Energiequellen eine „globale Menschheitsaufgabe“. Im Dialog mit dem Publikum wurde deutlich, dass dies auch einen Wandel im Bewusstsein der individuellen Bürgerinnen und Bürger bedingt, hin zu einem an Suffizienz orientierten Konsumverhalten. In diesem Zusammenhang wurde seitens des Publikums mehrfach die Frage nach einer CO2 Steuer laut. Zugleich müsse die erneuerbare Energieindustrie für den Bürger zugänglich und preiswert gestaltet werden.

Roland Hipp erweiterte den Blickwinkel auf die globalen Folgen des Klimawandels. Internationale Kooperation und verbindliche Absprachen auf globaler Ebene wurden als wichtige Ansätze für eine zukunftsorientierte, nachhaltige Energiegewinnung genannt. Hierbei wurde auch die Rolle der Industrie in der Klimapolitik thematisiert, ohne die der globale Klimaschutz nicht machbar sei. Dabei sei eine stärkere politische Lenkung jenseits von bloßen Subventionierungen notwendig.

Hinsichtlich technologischer Voraussetzungen wurde das Problem der Speicherkapazitäten und mangelnden Vernetzung zur Sprache gebracht. Überdies wurde die asiatische Konkurrenz im Energiemarkt, besonders in der Solarbranche, thematisiert. Die Digitalisierung der Energiewende betreffend, betonte Thorsten Radensleben, dass Deutschland lediglich den „Fuß in der Tür habe“, die Möglichkeiten dieser Entwicklung aber bei Weitem noch nicht ausgeschöpft seien.

Neben der nationalen Problematik wurden auch die internationalen Herausforderungen erörtert. Zur Frage, wie eine Energiewende auf globaler Ebene möglich sei, betonte Rita Schwarzelühr-Sutter die Vorbildfunktion von Deutschland gegenüber Nachbarländern in Europa, aber auch in Asien. Alle Diskutanten waren sich einig, dass ein wirtschaftliches und politisches Umdenken auf nationaler und internationaler Ebene Voraussetzung für das Gelingen einer internationalen Energiewende ist.

Im Laufe der Veranstaltung entstand ein lebhafter Dialog, bei dem die Diskutanten mit viel Lust an der intellektuellen Auseinandersetzung ihre jeweiligen Standpunkte darlegen konnten, sich gegenseitig  herausforderten und auf Fragen und Anregungen aus dem Publikum eingingen. So fungierten die Freiburger Horizonte nicht nur als ein Dialogforum zwischen Wissenschaft und Gesellschaft, sondern auch als ein Zusammentreffen engagierter Menschen, die sich jede und jeder auf ihre Weise für einen nachhaltigen Umgang mit Ressourcen einsetzen.

(Katharina Seibel)