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Jun.-Prof. Dr. Bernhard Spielberg

Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Katholische Theologie / Pastoraltheologie
Junior Fellow
Januar 2015 - August 2018

 

CV

Bernhard Spielberg was born in the Franconian city of Würzburg in Bavaria/Germany in 1976. After studies of Catholic Theology at the University of Würzburg he started his academic career there as assistant to Prof. Dr. Erich Garhammer in 2001. His doctoral thesis “Kann Kirche noch Gemeinde sein? Praxis, Probleme und Perspektiven der Kirche vor Ort” (“Can church still be community? Practice, problems and perspectives of the local church“) was published in 2008. In his habilitation project, finished in 2014, he examined the inspiring potential of American pragmatism (cf. William James, C.S. Pierce) for practical theology and identified hot spots of pastoral development. In 2014 he received the “venia legendi” for pastoral theology and homiletics and transferred to the University of Freiburg as Juniorprofessor. From 2015 he is one of the FRIAS Junior Fellows.

Bernhard Spielberg’s research foci are

a) social transformations in today’s society,

b) transformations of religion around the globe and

c) organizational transformations of the Catholic Church.

Among other duties he is dedicated to consulting processes of pastoral development, teaching preaching and the formation of (lay and ordained) pastors. Besides his scientific interest Bernhard Spielberg has a passion for movies, guitars, chocolate and the French culture & cuisine. He is married and father of three.

 

FRIAS-Projekt

Globale Transformationen des Katholizismus. Pluralitätsstrategien – Rollenmodelle – Gottesfragen

In diesen Jahrzehnten verändert sie sich so stark wie selten zuvor in ihrer zweitausendjährigen Geschichte: Die katholische Kirche. Mit dem rasanten Wachstum ihrer Mitgliederzahlen einerseits und der völlig neuartigen weltweiten Verteilung dieser Mitglieder andererseits wurde seit Beginn des 20. Jahrhunderts eine Bewegung ausgelöst, die von einer im Denken und Handeln eurozentrischen Kirche hin zu einer polyzentrischen Weltkirche führt. Allein zwischen 1960 und 2013 wuchs ihre Mitgliederzahl von 600 Mio. auf 1,2 Mrd. Von diesen leben 39 Prozent in Lateinamerika, 24 Prozent in Europa, 16 Prozent im Afrika südlich der Sahara, elf Prozent in Asien und knapp ein Prozent in Australien und Ozeanien. Diese Entwicklung hatte der berühmte Theologe Karl Rahner bereits Mitte des letzten Jahrhunderts als eine historische Zäsur gedeutet, die in der Kirchengeschichte nur ein Vorbild habe: den mit einer fundamentalen Neuorientierung verbundenen Übergang vom Judenchristentum zum Heidenchristentum im ersten und zweiten Jahrhundert.

Das Projekt „Globale Transformationen des Katholizismus“ untersucht, wie die veränderte religiöse Weltkarte auch das Denken und Handeln der Organisation selbst verändert. Dies geschieht im Blick auf drei bedeutsame Phänomene:

Ein erstes Teilprojekt untersucht die Pluralitätsstrategien in US-amerikanischen Gemeinden. Dabei geht es um Antworten auf die Frage, wie diese mit der kulturellen Heterogenität ihrer Mitglieder so umgehen, dass unterschiedliche Traditionslinien und katholische Identitäten fruchtbar zusammengeführt werden.

Ein zweites Teilprojekt interessiert sich dafür, wie sich die Rolle von Seelsorgern vor allem in zentralafrikanischen Ländern verändert: Was sind die Motivationen? Wie verändern sich Ausbildungskonzepte? Und wir sieht die Seelsorgepraxis aus?

Ein drittes Teilprojekt fragt nach den Implikationen jener Theologien, die vor allem in den vergangenen Jahrzehnten im polyreligiösen Kontext Indiens wuchsen. Welches Potenzial bergen sie für die Rede von Gott angesichts des Endes der abendländischen Deutungshoheit in philosophischen Fragestellungen und im Wissen um das Gewaltpotenzial von Religionen weit über die katholische Kirche und sogar das Christentum hinaus?

 

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