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Dr. Stefan Seeber

Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Mittelhochdeutsche und frühneuhochdeutsche Literatur
Junior Fellow
Oktober 2013 - Juli 2014

CV

Ich bin Jahrgang 1977, verheiratet und habe zwei Kinder. Studium der Germanistik und Geschichte in Heidelberg, Wien und Freiburg, 1. Staatsexamen 2004, Promotion 2008. Seit 2005 arbeite ich in Freiburg in der Germanistischen Mediävistik am Lehrstuhl Prof. Schiewer, seit 2012 als akademischer Rat a. Z. 2004/5 und 2010-12 war ich in Oxford, während der Promotion als DAAD-Stipendiat, danach als Lynen-Fellow der Humboldt-Stiftung.

 

Publikationen (Auswahl)

  • Poetik des Lachens. Untersuchungen zum mittelhochdeutschen Roman um 1200, Berlin: de Gruyter, 2010 (MTU 140).
  • Wolframs "Titurel" und der Mythos der Minne, in: PBB 132 (2010), S. 43-61.
  • Arthurische Sonderwege. Zur Rolle der Artuswelt bei Eilhart und in den "Tristan"-Fortsetzungen, in: Artusroman und Mythos, hg. v. Friedrich Wolfzettel, Cora Dietl und Matthias Däumer, Berlin: de Gruyter, 2011 (SIA 8), S. 145-164.
  • Freud und die Mediävistik. Witztheoretische Überlegungen anhand von Wolframs ›Parzival‹, in: Oxford German Studies 41,2 (2012), S. 129-147.
  • Wissen, Macht, Freude. Rezipientenlenkung im ›Wilhelm von Wenden‹ Ulrichs von Etzenbach, in: Höfische Wissensordnungen, hg. v. Hans-Jochen Schiewer und Stefan Seeber, Göttingen: V&R unipress, 2012 (Encomia Deutsch 2), S. 103-119.

 

FRIAS-Projekt

1. ) Vorbereitungen einer Romanpoetik. Der deutsche Roman und seine intendierte Rezeption zwischen 1300 und 1624 im europäischen Kontext

Dieses größere Projekt will ich während meiner FRIAS-Zeit zum Abschluss bringen. Ausgangspunkt für mein Buch ist die Annahme, dass die frühneuzeitliche volkssprachige Poetik vor allem über ihre Rezipientenbezogenheit zu fassen ist. Das ist meine Basis, um diese Poetik herauszuarbeiten. I analysiere dabei einzelne Romane aus der Zeit des späten Mittelalters und der Frühen Neuzeit mit besonderem Fokus auf die Veränderungen, die sich in den Texten im Hinblick auf den Rezipientenbezug zeigen. Das erlaubt es mir, den graduellen Wandel der Romanpoetik in einem Zeitalter revolutionärer medialer Umwälzungen nachzuzeichnen. Mir geht es dabei nicht allein um die Romanpoetik, sondern auch um den größeren Zusammenhang, die „Epochenschwelle“ der Zeit vor dem Barock, die es notwendig macht, lang geltende literarhistorische Grenzziehungen neu zu überdenken.

2.) Der dominikanische Liebesdiskurs in Schönensteinbacher Handschriften (in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Nigel F. Palmer, Oxford, und Dr. Stephen Mossman, Manchester)

Bei diesem Projekt, an dem ich zusammen mit Nigel Palmer und Stephen Mossman arbeite, geht es darum, eine Gruppe bisher nahezu vollständig unbekannter dominikanischer Handschriften neu zu erschließen. Die Texte kreisen allesamt um das Thema „Liebe“ und entstammen dem Kloster Schönensteinbach, das als erstes reformiertes Kloster große Bedeutung für die Observanz in Nürnberg hatte. Ausgangspunkt unserer Arbeit ist ein Macrobius-Traktat über die Liebe, den wir edieren, analysieren und kulturhistorisch einbetten wollen.