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"Die Asiatische Banise - ein barocker Bestseller in Europa"

Wann 24.02.2011 um 19:00 bis
26.02.2011 um 18:00
Wo FRIAS, Albertstr. 19, Hörsaal / Großer Seminarraum
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Veranstalter: Prof. Dr. Werner Frick (FRIAS), Prof. Dr. Dieter Martin (Freiburg)

 

Die Asiatische Banise (1689) von Heinrich Anshelm von Zigler und Kliphausen (1663-1697) war der erfolgreichste Roman der deutschen Barockliteratur und der berühmteste deutsche Roman vor Goethes Werther. Die deutschsprachige Wirkungsgeschichte der scheinbar exotischen Geschichte um die tugendhafte Prinzessin Banise und ihren treuen Prinzen Balacin reicht bis ins 19. Jahrhundert und spiegelt sich in weiteren Banise-Romanen, -Opern, -Dramen und -Gedichten. Außer den Gattungsgrenzen überschritt die Asiatische Banise aber auch Sprachgrenzen. Der Roman und seine 1724 erstmals aufgelegte Fortsetzung von Johann Georg Hamann wurden im 18. Jahrhundert ins Schwedische, Russische, Niederländische und Französische übersetzt.

Die einzigartige Rezeptionsgeschichte dieses Romans, dessen historisch-kritische Edition an der Universität Freiburg in den letzten Jahren erstellt wurde, ist Gegenstand einer internationalen Tagung, die vom 24.-26. Februar 2011 im FRIAS stattfinden wird. Im Rahmen dieses Symposiums soll auf die Opernfassung des Romans und die darauf folgende Bühnenkarriere der Asiatischen Banise ebenso eingegangen werden wie auf Ziglers „Weiterverwertung“ seiner eigenen Figuren, die Fortsetzung und die zahllosen Nachfolgeromane. Weitere Themen sind die Diskussion des Romans in poetologischen Schriften der Frühaufklärung und das Nachleben der Asiatischen Banise im 19. Jahrhundert.

Neben der deutschsprachigen wird die internationale Rezeption des Romans beleuchtet. Diese beginnt mit der Übersetzung der Asiatischen Banise und ihrer Fortsetzung ins Schwedische. Neben den Übertragungen soll auch deren literatursoziologischer und literaturgeschichtlicher Kontext im Zusammenhang mit dem um die Mitte des 18. Jahrhunderts entstehenden schwedischen Roman genauer betrachtet werden. Ein weiterer Schwerpunkt der Tagung liegt auf den russischen Übersetzungen des Romans, die im Verlauf des 18. Jahrhunderts entstanden und in mehreren Handschriften überliefert sind. Diese wurden in den vergangenen Jahren an der Moskauer Akademie der Wissenschaften erschlossen. Hier sollen u. a. Fragen des Kulturtransfers und der Rezeption eines deutschen exotistischen Romans in einem anderen kulturellen Kontext erörtert werden. Daneben werden die niederländische Banise-Übersetzung von 1771 und die stark bearbeitete französische Übertragung von 1774 untersucht.

Banisen-Tagung Plakat

Programm

Donnerstag, 24.2.2011, FRIAS, Hörsaal
Eröffnungsabend
19:00 Uhr Begrüßung (Werner Frick, Freiburg)
Musikalischer Eröffnungsvortrag: Michael Maul (Leipzig): Banise auf der Opernbühne
Musikalische Einlage
anschließend Empfang

 

Freitag, 25.2.2011, FRIAS, Seminarraum
Banise-Rezeption in Deutschland I: Banise-Theater
9:00 Uhr Bernhard Jahn (Hamburg): Der Roman zur Oper: Colombinis Roman Die lybische Talestris (1715) und Heinrich Anshelm von Ziglers gleichnamiges Libretto
9:45 Uhr Irmgard Scheitler (Würzburg): Die Metamorphosen des Heraclius. Verwendung und Veränderung eines Dramentextes
10:30 Uhr Kaffeepause
11:00 Uhr Bärbel Rudin (Kieselbronn): Banise als Haupt- und Staatsaktion. Zum erfolgreichsten Lückenbüßer der deutschen Verspätung im Drama
11:45 Uhr Christopher Meid (Freiburg): Klassizistische Tugenddidaxe: Johann Melchior Grimms Trauerspiel Banise (1743)
12:30 – 14:30 Uhr Mittagspause

Banise-Rezeption in Deutschland II: Diskussion, Reflexion, Variation
Exkurs: Die französische Banise
14:30 Uhr Nicolas Detering (Freiburg): „Wider die Regeln eines wahrhafften Romans“. Die Bewertung der in poetologischen Schriften der Frühaufklärung
15:15 Uhr Dieter Martin (Freiburg): „Es lebe die asiatische Banise!“ Zur intertextuellen Rezeption von Ziglers Roman in Spätaufklärung und Romantik
16:00 Uhr Kaffeepause
16:30 Uhr Karin Vorderstemann (Freiburg): Thema und Variation. Johann Georg Hamanns Fortsetzung der Asiatischen Banise (1724)
17:15 Uhr Ursula Menne (Freiburg): Constance récompensée. Die französische Bearbeitung der Banise (1771)
19:00 Uhr Gemeinsames Abendessen der Teilnehmer

 

Samstag, 26.2.2011, FRIAS, Seminarraum
Banise-Übersetzungen I: Die Asiatische Banise in Schweden und den Niederlanden
9:00 Uhr Anna Katharina Richter (Zürich): Melusinas Verwandlungen. Historienbücher als Vorläufer des frühen Romans in Schweden
9:45 Uhr Joachim Grage (Freiburg): Die asiatische Banise und die Anfänge des schwedischen Romans
10:30 Uhr Kaffeepause
11:00 Uhr Juliane Egerer: (Freiburg): Wahrheit im neuen Gewand: Rolofs Händelser als Banise-Rezeption?
11:45 Uhr Lia van Gemert (Amsterdam): A Dutch coat for the Asiatische Banise
12:30 – 14:30 Uhr Mittagspause

Banise-Übersetzungen II: Die Asiatische Banise in Russland
14:30 Uhr Elisabeth Cheauré (Freiburg): Zur Bedeutung übersetzter Literatur im Russland des 18. Jahrhunderts
15:15 Uhr Aleksandr L’vovič Lifšic (Moskau): Aziatskaja Baniza – Zur Suche nach dem Übersetzer
16:00 Uhr Kaffeepause
16:30 Uhr Natal’ja Adol’fovna Kobjak (Moskau): Die Idiomatik in Ziglers Roman Die Asiatische Banise: Zur Methode der Übersetzung ins Russische
17:15 Uhr Verena Krüger (Freiburg): Liebe – Gewalt – Exotik: Zur Übersetzung kultureller Diskurse in der Aziatskaja Baniza

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