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Visuelle Evidenz? Fotografie im Reflex von Literatur und Film

Wann 13.02.2009 um 09:00 bis
15.02.2009 um 18:00
Wo Albertstr. 19, Seminarraum
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„Visuelle Evidenz? Fotografie im Reflex von Literatur und Film“

Eine interdisziplinäre Tagung des FRIAS

organisiert von Sabina Becker und Barbara Korte

Freiburg i. Br., 13.-15. Februar 2009

 

Im Zuge kultureller Beschleunigungsprozesse und medialer Neukonfigurationen wandeln sich im 19. Jahrhundert die Modi visueller Wahrnehmung. Eine neue ‚Sehsucht’ und ein Bedürfnis nach visueller Evidenz manifestieren sich in der Lebenswelt, in den Wissenschaften und den Künsten. Erkenntnis und Weltwissen werden zunehmend visuell konzeptualisiert, optische Außenbilder gewinnen die Überhand gegenüber mentalen Innenbildern, eine Optisierung der Wahrnehmung in Aisthesis und Ästhetik ist analog zu beobachten. Diese Prozesse finden eine Fokussierung in der Fotografie und der Diskussion über ihr spezifisches (Re‑)Präsentationspotential.

Die Fotografie hat schon in den Jahren nach ihrer Erfindung – 1839 wurde die Daguerreotypie offiziell in der französischen Akademie der Wissenschaften durch den Physiker François Arago in Paris vorgestellt – in der Literatur Spuren hinterlassen: Sie hat Verfahren der literarischen Darstellung beeinflusst, und sie ist als neuer technischer Modus des Weltbezugs, der Realitätswahrnehmung sowie der Repräsentation in literarischen Texten reflektiert worden.

Das Interesse der Literatur an der Fotografie und ihrer spezifischen ‚Evidenz’ setzt sich bis heute fort und hat sich im 20. Jahrhundert auf den Film übertragen. Der Film mit seiner Ästhetik bewegter Bilder setzt das stehende Bild als Mittel der Arretierung ein und führt auf diese Weise die Reflexion über die spezifischen Erkenntnis- und Darstellungsmöglichkeiten der Fotografie im Kontext des eigenen Mediums fort.

Die Tagung lädt ein, für verschiedene Literatur- und Filmkulturen und anhand von Fallstudien der Frage nachzugehen, wie Literatur und Spielfilm vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart auf die optischen Präsenzformen der Fotografie reagiert haben – imitierend, zitierend und reflektierend.

 

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