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Prof. Dr. Marisa Siguan

Deutsche Literatur
Universität Barcelona
Mai - Juli 2013

Vergangene FRIAS-Aufenthalte

  • Okt. 2011 - März 2012
  • Okt. 09 - März 2010

 

CV


Marisa Siguan, geboren 1954 in Madrid, Studium der Hispanistik und Germanistik.
Seit 1991 Lehrstuhl (cátedra) für Deutsche Philologie (Literaturwissenschaft) an der Universitat de Barcelona.
Lehraufgaben über Neuere Deutsche Literatur, Schwerpunkt Jahrhundertwenden: 18- 19 und 19. 20 Jahrhundert.
Lehr- und Forschungsaufenthalte an den Universitäten Santiago de Compostela, Sevilla, Trier, Wien, Freiburg, Würzburg, Zürich, Roma III, Wisconsin, Buenos Aires, inkl. Zusammenarbeit an komparatistischen Forschungsprojekten (Freiburg, Wien, Zürich, Buenos Aires).
Bevorzugte Forschungsthemen und Publikationen zu deutsch–spanischen Literaturbeziehungen in den Jahrhundertwenden, zu Rezeptionsfragen und vergleichenden Analysen deutschsprachiger und spanischer Literatur, zurzeit besonders Fragen der literarischen Vergangenheitsbewältigung im 20. Jahrhundert.
Publikationen zur Verbreitung der deutschsprachigen Literatur in Spanien; regelmäβige journalistische Rezension zu neuen Übersetzungen.
Übersetzungen und Ausgaben von E.T.A. Hoffmann, Bonaventura, Goethe, Jean Améry.
Organisatorin und Leiterin des neuen Masterstudienganges „Construcció i representació d’identitats culturals“ (Construction and representation of cultural identities) und des entsprechenden Doktorandenprogramms, das als Exzellenzprogramm vom spanischen Erziehungministerium qualifiziert worden ist.
Gündungsmitglied (1980) und zwischen 1984 und 1992 Präsidentin des katalanischen Germanistenverbandes (Associació de Germanistes de Catalunya) und seiner Zeitschrift „Forum“; Gründungspräsidentin der spanischen Goethe-Gesellschaft (Sociedad Goethe en España), (seit 2001).
Seit 2000 Mitglied des Internationalen Wissenschaftlichen Beirates des Instituts für Deutsche Sprache.

 

Publikationen (in Auswahl)


Monographien:

  • La recepción de Ibsen y Hauptmann en el modernismo catalán. Barcelona, 1990.
  • -La Novela Ideal: literatura popular libertaria. Barcelona, 1980.
  • (zus. Mit Jordi Jané und Loreto Vilar, Hrgs.): Erzählen müssen, um zu überwinden. Literatura y supervivencia. Barcelona 2009. Darin: Der literarische Diskurs des Holocaust.
  • (zus. Mit Karl Wagner, Hrsg.): Transkulturelle Beziehungen. Spanien und Österreich im 20 Jh. Amsterdam New York 2004. Darin: 'Bethsaïda, la piscine des cinq galeries': Literarische Tradition und Schweigen im Werk von Jorge Semprún und Jean Améry.
  • Zus. Mit Hans Gerd Rötzer: Historia de la literatura en lengua alemana. Desde los orígenes hasta la actualidad. Barcelona, 2012.

Editionen und Übersetzungen:

  • Goethe: Obra narrativa. (Edition, Einführung und Komentar von:  Los sufrimientos del joven Werther, Años de aprendizaje de Wilhelm Meister, Conversaciones de emigrantes alemanes, Afinidades electivas, Años itinerantes de Wilhelm Meister; darin auch die Übersetzungen von den Leiden des jungen Werther und den Unterhaltungen deutscher Ausgewanderten). Madrid – Córdoba 2006.
  • Jean Améry: Años de andanzas nada magistrales. Einführung, Kommentar, Übersetzung (Übersetzung zus. Mit E. Aznar). Valencia, 2007.

 

Buchkapitel, Aufsätze:

    • La Novela Ideal - Anarchistische Volksliteratur (1925-1938) in: Erinnern und Erzählen. Der spanische Bürgerkrieg in der deutschen und spanischen Literatur und in den Bildmedien. (Bannasch Hg., Tübingen, 2005)
    • Wenn es Calderón nicht gegeben hätte, die Deutschen hätten ihn erfunden: Deutsche Romantik und spanisches Barock in: Jahrbuch der Jean Paul Gesellschaft, 2007.
    • Siguan, Marisa: Amérys Unmeisterliche Wanderjahre. Individuum und Geschichte, Autobiographie und Roman. In: Seiner Zeit voraus. Jean Améry - ein Klassiker der Zukunft? Herausgegeben von: Irene Heidelberger Leonard und Irmela von der Lühe. Göttingen, 2009.
    • Amérys Tortur, Lefeus Wörter. In: Schneider, Sabine (ed.): Die Grenzen des Sagbaren in der Literatur des 20. Jahrhunderts, Würzburg, 2010.
    • Siguan, Marisa: Unsagbar Sagbar. in: Blicke auf Auschwitz. (Linda Maeding und Rosa Pérez Zancas eds.) Marburg: Tectum V., 2011.
    • Siguan, Marisa: Die grössere Hoffnung in spanischer Sprache. In: Internationales Archiv für Sozialgeschichte der deutschen Literatur, 2012, Band 37, Heft 1 (Hrsg: Norbert Bachleitner..., V. De Gruyter)

Publikationsliste unter:
http://www.ub.es/filoal/siguan.htm

 

 

FRIAS-Projekt


Erzählen, um zu überleben: an den Grenzen des Sagbaren.

Ein Teil der Literatur des 20. Jahrhunderts steht in unmittelbarer Beziehung zu dem Erleben und Erleiden historischer Traumata (Krieg, Exil, Gefängnis, Konzentrations-lager) und bearbeitet sie in verschiedenen Formen: Das Verhältnis zwischen Literatur und Leben wird thematisiert; das Verfassen von Literatur wird als Überlebensmittel genutzt, als Zeugenschaft für die Zukunft befürwortet, als didaktisches Mittel, um die Wiederholung der Geschichte zu verhindern. Das Schreiben steht dabei in einer komplizierten Dynamik des Erinnern und Vergessens; das qualvolle Erinnern ist wesentlicher Bestandteil des Schreibens. Dabei thematisiert die Literatur selber die Möglichkeit des Erzählens, der Repräsentierbarkeit des Horrors und reflektiert über die Grenzen des Sagbaren, schreibt dagegen an. Das Schreiben enthält damit auch eine wichtige Komponente an Identitätskonstruktion: für das Individuum, indem es die eigene Biographie zu bewältigen versucht, in kollektivem Sinn, weil es an der Konstruktion eines kollektiven Gedächtnisses teilhat. Mein Vorhaben ist, diesen Problemkomplex an Fallstudien zu hauptsächlich deutschsprachigen und spanischen Autoren des 20. Jahrhunderts (voraussichtlich zu Holocaust- Kriegs- und Bürgerkriegsliteratur) im Einzelnen zu untersuchen und darzustellen.