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Sie sind hier: FRIAS School of History Fellows Dr. Stefan-Ludwig Hoffmann

Dr. Stefan-Ludwig Hoffmann

Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam
Fellow
01.02.10-30.11.10
01.07.11-31.08.11

Freiburg Institute for Advanced Studies (FRIAS)
School of History

CV

Geb. 1967; 1993 MA Johns-Hopkins-University; 1999 Dr. phil. Universität Bielefeld; 1999-2000 Wissenschaftler Mitarbeiter Zentrum für Vergleichende Geschichte Europas, Freie Universität Berlin; 2000-2007 Wissenschaftlicher Assistent Ruhr-Universität Bochum, 2002/2003 Fellow am Deutschen Historischen Institut London, Feodor-Lynen-Fellow in Berkeley und Stanford, 2005/2006 Fellow am Deutschen Historischen Institut Washington DC und am Wissenschaftszentrum Berlin; seit 2008 Abteilungsleiter am Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam.

 

Publications

Books, Proceedings, Editions, and Articles (10 selected)

- (Hg.), Human Rights in the Twentieth Century. A Critical History, Cambridge: Cambridge UP (erscheint 2010

- (Hg.), Moralpolitik. Geschichte der Menschenrechte im 20. Jahrhundert, Göttingen: Wallstein (erscheint 2010).

- Besiegte, Besatzer, Beobachter. Das Kriegsende im Tagebuch, in: Daniel Fulda u.a. (Hg.), Demokratie im Schatten der Gewalt: Geschichten des Privaten im deutschen Nachkrieg, Göttingen: Wallstein (erscheint 2010).

- Koselleck, Arendt, and the Anthropology of Historical Experience, in: History and Theory, Jg. 49, (erscheint 2010).

- Politics of Sociability: Freemasonry and German Civil Society 1840-1918 (Social History, Popular Culture, and Politics in Germany, hg. von Geoff Eley u.a.), Ann Arbor: Michigan University Press 2007.

- Civil Society, 1750-1914 (Studies in European History, hg. von John Breuilly u.a.) London: Palgrave/Macmillan 2006 (japanische Ausgabe Tokio: Iwanami Shoten Publishers 2009).

- Democracy and Associations in the Long Nineteenth-Century: Toward a Transnational Perspective, in: Journal of Modern History, Jg. 75, 2003, S. 269-99.

- Geselligkeit und Demokratie: Vereine und zivile Gesellschaft im transnationalen Vergleich, 1750-1914 (Synthesen. Probleme europäischer Geschichte, Bd. 1, hg. von Jürgen Kocka u.a.), Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2003.

- Die Politik der Geselligkeit: Freimaurerlogen in der deutschen Bürgergesellschaft, 1840-1918 (Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft, Bd. 141), Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2000.

- Sakraler Monumentalismus um 1900: Das Leipziger Völkerschlachtdenkmal, in: Reinhart Koselleck u. Michael Jeismann (Hg.), Der Politische Totenkult: Kriegerdenkmäler in der Moderne, München: Fink 1994, S. 105-31.

 

FRIAS Research Project

“Geschichte der Menschenrechte"

Die geplante Studie verfolgt, wie die Menschenrechte in den globalen Krisen und Konflikten seit dem 18. Jahrhundert universelle Evidenz gewonnen haben, die ihnen heute anhaftet. Dabei wandelten sich der politische Geltungsanspruch und der normative Gehalt der Menschenrechte zwischen dem 18. und dem 20. Jahrhundert grundlegend: Wie alle Rechtsnormen sind auch die Menschenrechte historisch: formuliert in den Revolutionen des ausgehenden 18. Jahrhunderts, verschwanden sie im 19. Jahrhundert hinter anderen politisch-sozialen Leitbegriffen der europäisch beherrschten Welt wie ‚Zivilisation’, ‚Rasse’, ‚Nation’ oder ‚Klasse’. Erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurden die Menschenrechte zu einer transnationalen Rechtsnorm, die den Einzelnen vor der Entfesselung staatlicher Disziplinar- und Tötungsmacht schützen sollte. Es gehört zu den paradoxen Ergebnissen der katastrophischen Gewalterfahrung zweier Weltkriege und der Dekolonisierung, dass die Idee einer Einheit der Welt und der Gleichheit von Rechten nach 1945 im humanitären Völkerrecht an Geltung gewann. Erst in den beiden Dekaden um 1989 stiegen die Menschenrechte dann endgültig zur “lingua franca of global moral thought” (Michael Ignatieff) auf. Erst jetzt wurden sie auch zur Legitimationsformel für humanitäre und militärische Interventionen, mithin zu einer hegemonialen Technik internationaler Politik.