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Vom gemeinsamen FRIAS-Büro zur Spitze internationaler Linguistik-Verbände

Martin Hilpert wurde zum Präsidenten der Societas Linguistica Europaea, Benedikt Smrecsanyi zum Sekretär der International Society for the Linguistics of English ernannt

Was aus einer langjährigen FRIAS Bürogemeinschaft entstehen kann, lässt sich schön anhand der beiden Linguisten Martin Hilpert und Benedikt Szmrecsanyi nachvollziehen. Beide waren von 2008-2012 Junior Fellows der damaligen School of Language and Literature am FRIAS und teilten sich während ihres Aufenthaltes ein Büro. Nun ist Martin Hilpert zum Präsidenten der Societas Linguistica Europaea (SLE) gewählt worden, während Benedikt Szmrecsanyi zum Sekretär der International Society for the Linguistics of English (ISLE) ernannt wurde.

Martin Hilpert kam nach dem Studium der Anglistik und Skandinavistik in Hamburg, der Promotion an der Rice University in Houston, Texas, und einem Aufenthalt als Post-Doc am International Computer Science Institute in Berkeley im Jahr 2008 als Junior Fellow an das FRIAS. Während seines fünfjährigen Aufenthaltes beschäftigte er sich mit der Erforschung von Phänomenen des Sprachwandels sowie den theoretischen Implikationen und der Funktionsweise von Konstruktionsgrammatik. Diese geht davon aus, dass die Verarbeitung, das Erinnern, die Entwicklung, das Aneignen und Erlernen der menschlichen Sprache auf bestehenden komplexen Einheiten („chunks“) basiert.

Nach seinem Fellowship wurde Martin Hilpert als Professor für Anglistik an die Universität Neuchâtel berufen. Er ist Autor mehrerer Artikel und Bücher, darunter die Standardwerke „Constructional Change“ (2013) und „Construction Grammar and its Application to English“ (2014).

Auf der 49. Jahrestagung der Societas Linguistica Europaea (SLE) vom 31.08. – 03.09. 2016 wurde Martin Hilpert zum Präsidenten der Vereinigung gewählt. Die SLE ist die europäische Vereinigung für Linguistik, die sich der Förderung des wissenschaftlichen Studiums von Sprache und all ihren Aspekten verschrieben hat.

Weitere Informationen zu Martin Hilpert.

Weitere Informationen zur SLE.

 

Benedikt SzmrecsanyiBenedikt Szmrecsanyi kam nach der Promotion an der Universität Freiburg in Anglistik und drei Jahren als Akademischer Rat auf Zeit am Englischen Seminar der Universität Freiburg im Jahr 2008 als Junior Fellow ans FRIAS. Während seines Fellowships beschäftigte er sich mit Variationen in der Grammatik englischer Dialekte auf den Britischen Inseln und Variationen des Englischen weltweit. Dabei ging er der Frage nach, welchen Einfluss Faktoren wie geografische Distanz oder genetische Verwandschaftsgrade auf die englische Sprache haben.

Nach seinem Fellowship lehrte Benedikt Szmrecsanyi zunächst als Dozent an der University of Manchester, UK, und wurde 2013 als Professor für Linguistik an die Katholische Universität Leuven, Belgien, berufen, verbunden mit einer Forschungsförderung der Flämischen Forschungsstiftung (Type II Odysseus Grant). Auf der 4. Tagung der International Society for the Linguistics of English (ISLE) in Poznán im September 2016 wurde er zum Sekretär ernannt. Ziel der Organisation ist die Förderung des wissenschaftlichen Studiums der englischen Sprache und ihrer weltweiten Variationen. Sie wurde 2008 in Freiburg als Dachorganisation internationaler Linguistik-Verbände gegründet.

Weitere Informationen zu Benedikt Szmrecsanyi.

Weitere Informationen zur ISLE.

 

Die kleine Geschichte des “Was wurde eigentlich aus…?” der früheren Linguistik Junior Fellows wäre jedoch nicht vollständig ohne eine Erwähnung der dritten Linguistin im Bunde, die ihr Fellowship ebenfalls von 2008 bis 2012 am FRIAS verbrachte, namentlich Anja Stukenbrock. Direkt im Anschluss in ihr Fellowship erhielt sie einen Ruf als Professorin für Germanistische Linguistik an die Universität Duisburg-Essen. 2014 wechselte sie an die Friedrich-Schiller-Universität Jena, seit Februar 2016 ist sie nun Professorin an der Université de Lausanne. Auf diese Weise sind sich Anja Stukenbrock und Martin Hilpert mit ihren Professuren im französisch-sprachigen Teil der Schweiz geografisch wieder recht nahe.

FRIAS Direktor Bernd Kortmann, selbst Professor für Anglistik und Linguistik und damaliger Co-Fellow der drei zwischen September 2008 und September 2009, erklärt angesichts dieser drei Lebensläufe: „Die Entwicklung der Junior Fellows zeigt das enorme Potenzial dieses Förderformats. Alle drei haben während ihrer Zeit am FRIAS einen wichtigen Grundstein für ihre beeindruckenden internationalen wissenschaftlichen Karrieren gelegt und wir verfolgen ihre Entwicklung und ihren Einfluss auf die Linguistik mit großer Freude.“

09/2016