Bakterien im Stress: ERC Grant für Henning Jessen
Auch Bakterien sind anfällig für Stress. Bei Nährstoffmangel, Temperaturschocks oder Antibiotika produzieren Bakterien sogenannte Alarmone, die für eine bestimmte Reaktion, die „stringente Antwort“, verantwortlich sind und ein Anpassungsprogramm in Gang setzen. Da alle Bakterien auf Stress in dieser Art und Weise reagieren, bietet sich hier eine Gelegenheit, um neuartige Antibiotika zu entwickeln, die die Stressreaktion der Bakterien ausbremsen.
Im vom Europäischen Forschungsrat geförderten Projekt von Henning Jessen, Professor für bioorganische Chemie und Senior Fellow am FRIAS, geht es genau darum: Er entwickelt Strategien, um das Alarmone-Level in lebenden Bakterien zu analysieren und beeinflussen. Seine Arbeit zielt zum einen darauf, ein verbessertes Verständnis der stringenten Reaktion zu gewinnen und noch offene Forschungsfragen zu klären. So ist beispielsweise noch nicht nicht abschließend erforscht, auf welche Weise Bakterien diese Reaktion wieder stoppen und in den Ausgangszustand zurückfinden. Zum anderen möchte er die Entwicklung von Antibiotika anstoßen, die die stringente Antwort unterdrücken und so die Vermehrung der Bakterien aufhalten.
Jessen ist Mitglied in den Exzellenzclustern livMatS (Living, Adaptive and Energy-autonomous Materials Systems) und CIBSS (Centre for Integrative Biological Signalling Studies) der Universität Freiburg und ein Senior Fellow am Freiburg Institute for Advanced Studies (FRIAS).
Weitere Informationen
- Link zur offiziellen Pressemitteilung der Universität Freiburg
- Link zum Exzellenzcluster livMats
- Link zum Exzellenzcluster CIBBS
11/12/2019