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Wo bleibt die soziale Dimension im ökologischen Städtebau?

Nachhaltige Stadtentwicklung orientiert sich in unserer Zeit vor allem an ökologischen Standards und an ökonomischen Fragen. Dabei besteht die Gefahr, dass soziale Aspekte vernachlässigt werden. Wie aber kann eine sozial nachhaltige Stadtentwicklung aussehen? Diese Frage stand im Mittelpunkt einer Konferenz, zu der internationale Fachleute vom 13. - 14. April 2012 am Freiburg Institute for Advanced Studies (FRIAS) zusammenkamen.

Das Konzept der Nachhaltigkeit sieht vor, dass ökologische, ökonomische und soziale Kriterien gleichermaßen berücksichtigt werden müssen, um eine auf Dauer zukunftsfähige Entwicklung zu ermöglichen. Im Bereich der Stadtentwicklung zeigt sich, dass sehr unterschiedliche Vorstellungen darüber bestehen, wie eine soziale Nachhaltigkeit verwirklicht werden kann. Der pauschalen Forderung nach einer stärkeren „sozialen Durchmischung“ steht die Beobachtung gegenüber, dass für die Wahl einer Wohnung weiterhin vor allem sozioökonomische Merkmale wie beispielsweise das Einkommen ausschlaggebend sind. Wie ist es unter diesen Bedingungen möglich, den Austausch und Zusammenhalt der Bevölkerung zu fördern? Welche weiteren sozialen Aspekte gilt es bei einer nachhaltigen Stadtentwicklung zu berücksichtigen? Die Freiburger Tagung, zu der mehr als 20 Expertinnen und Experten aus mehreren europäischen Staaten und aus Nordamerika anreisten, arbeitete durch einen international vergleichenden Blick unterschiedliche Ansätze zur Lösung dieser noch offenen Fragen heraus.

Die Veranstaltung wurde von der Interdisziplinären Forschergruppe „Mobilität, Klimawandel und Governance“ um Prof. Dr. Tim Freytag in Kooperation mit dem Arbeitskreis Stadtzukünfte der Deutschen Gesellschaft für Geographie ausgerichtet. Ergänzend zu Fachvorträgen und einer Podiumsdiskussion unternahmen die internationalen Expertinnen und Experten einen Rundgang durch verschiedene Freiburger Stadtquartiere.

04/2012