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Nobelpreisträger Jean-Marie Lehn Honorary Fellow der School of Soft Matter Research

Nobelpreisträger Jean-Marie Lehn (Institut de Science et d'Ingénierie Supramoléculaires I.S.I.S., Université de Strasbourg, Frankreich) ist ab August der erste Honorary Fellow der School of Soft Matter Research.
Jean-Marie Lehn wurde 1939 in Rosheim in Frankreich geboren. Er promovierte 1963 in Chemie und erhielt 1970 einen Ruf auf die Professur für Chemie an der Université Louis Pasteur in Strasbourg. Von 1979 bis 2010 war er Professor am Collège de France in Paris und Leiter des Laboratoire de Chimie Supramoléculaire in Strasbourg, das er zur Zeit als emeritierter Professor der Université de Strasbourg führt.
Aufbauend auf seine Arbeiten zur molekularen Erkennung definierte Lehn ein neues Forschungsfeld in der Chemie. Als Bezeichnung schlug er „supramolekulare Chemie“ vor, da es komplexe Einheiten betrifft, die durch die Assoziation von zwei oder mehr Molekülen entstehen, die durch nicht-kovalente intermolekulare Kräfte aneinander gebunden werden – im Gegensatz zur molekularen Chemie, die Einheiten aus Atomen erforscht, die von kovalenten Bindungen zusammengehalten werden. Aus diesem Feld der supramolekularen Chemie entwickelte sich später die Chemie der „selbstorganisierenden“ Prozesse und seit jüngstem die „adaptive Chemie“.
1987 erhielt Jean-Marie Lehn zusammen mit Charles J. Pedersen und Donald J. Cram den Nobelpreis für Chemie für ihre Entwicklung und Anwendung von Molekülen mit strukturspezifischen und hochselektiven Interaktionen. Diese chemische Grundlage der molekularen Erkennung (also der Mechanismen, durch die ein Rezeptormolekül ein Substrat erkennt und selektiv bindet) spielt auch in biologischen Prozessen eine wichtige Rolle.

07/2011