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„Arm, nicht sexy: Repräsentationen von Armut in der amerikanischen Gegenwartskultur“ – Konferenz und Fotoausstellung

Den legendären Ausspruch des Berliner Bürgermeisters, dass seine Stadt zwar arm, dafür aber sexy sei, greift diese Konferenz auf, um über die fortschreitende soziale Verelendung in Deutschland und den USA nachzudenken. Wobei die Kluft zwischen arm und reich in den USA bei weitem drastischer ist als hierzulande. Mittlerweile lebt nahezu ein Drittel der amerikanischen Bevölkerung in prekären Verhältnissen und die Gettoisierung der Großstädte verschärft die Tendenz fortschreitender sozialer Trennung. Während sich die Sozialwissenschaften diesem Problem bereits seit längerem widmen, haben die Kulturwissenschaften das Phänomen bis vor kurzem weitgehend ignoriert.

Ziel der Konferenz ist es, dem kulturwissenschaftlichen Diskurs um die Kategorie „Klasse“ weitere Impulse zu geben, in dem das vernachlässigte Thema Armut, das in einer Stadt wie Freiburg (nur) scheinbar weniger gesellschaftliche Relevanz hat als in Berlin, durch einen vergleichenden Blick in die USA mit einer breiten, akademischen Öffentlichkeit diskutiert wird. Der Fokus der Diskussion wird dabei auf der Darstellung von Armut in der Gegenwartsliteratur und dem –film liegen. Letztendlich verpflichtet sich diese Tagung, die insbesondere durch Beiträge jüngerer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gestaltet wird, einer sensibeln Betrachtung von Armut und einer auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Geisteswissenschaft.
Zu den Höhepunkten der Konferenz gehören die Ausstellung und der Vortrag des bekannten Dokumentarfotografen Tom Stone, dessen engagierten Portraits von Obdachlosen versuchen, die Klischees der Armutsfotografie zu durchbrechen und die Welt der sozial Ausgegrenzten ins öffentliche Bewusstsein zu rücken.

Die Tagung „Arm, nicht sexy: Repräsentationen von Armut in der amerikanischen Gegenwartskultur“ findet vom 21.–23. Juli 2011 in Freiburg im FRIAS-Haus, Albertstraße 19, statt.

07/2011