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Was den Adel adlig macht - Adliger Eigensinn in Recht, Politik und Ästhetik Europas (16.- 20. Jahrhundert)

Was machte den Adel adlig? Diese Leitfrage bestimmt die Tagung der FRIAS School of History vom 04.-06.06.2009.  Die Konferenz soll die Modi des Handelns und Sich-Verhaltens des europäischen Adels in den Blick nehmen, die ihn in seiner ständischen Eigenart im Verhältnis zu anderen sozialen Gruppen unverwechselbar machten, seine politische und konfessionelle Grenzen übersteigende Einheit und Einheitlichkeit widerspiegelten und überhaupt konstituierten. Damit stehen die aktiven, kreativen und produktiven Aspekte adliger Lebenswelten im Vordergrund. Es geht also nicht darum, von außen – oder oben – gewissermaßen oktroyierte Strukturen zu identifizieren, auf die Adlige lediglich reagierten, sondern aus der adligen Binnenperspektive Handlungsfelder auszumachen, in denen Adlige sich als (kollektive) Akteure produzierten und darstellten. Dieser Zugriff ist in methodischer Hinsicht sowohl dem Konzept der Performativität als auch dem der symbolischen Kommunikation verpflichtet. Während durch einen synchronen Vergleich die Grenzen zwischen Nord und Süd, Katholisch und Evangelisch in Europa vielleicht nicht überwunden, aber doch zumindest fruchtbar thematisiert und hinterfragt werden sollen, wird andererseits mit der Zusammenführung von Vormoderne und 19. bzw. 20. Jahrhundert die Möglichkeit eröffnet, langfristige Entwicklungen, Kontinuitäten und Veränderungen zu analysieren und die Frage nach der Entstehung von Vorstellungen und Deutungsmustern zu stellen, die den zeitgenössischen Blick des Forschers auf den Adel der Vormoderne bestimmen.

Programm

05/2009